VISION 20006/2023
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Weil die Welt Männer braucht, die im Glauben feststehen

Artikel drucken Exodus90: 3 herausfordernde Monate für die Nachfolge Christi (Peter Höngesberg)

„Wir sind nicht für ein bequemes Leben erschaffen worden, son­dern für das Große,“ hat Papst Benedikt XVI einmal festgestellt. Unter diesem Motto ergeht an Männer die Einladung, ihre Kom­fortzone zu verlassen. „Exodus90“ bietet einen Weg an, aus der Gefangenschaft schlechter Gewohnheiten in die „Freiheit der Kinder Gottes“ aufzubrechen: 90 Tage der Erneuerung im Austausch mit anderen Männern durch Askese und Gebet auf Ostern zuzugehen. In dieser Zeit werden Kräfte und Zeit freigesetzt, die den ihnen anvertrauten Menschen zugute kommen. Im Folgenden zwei Zeugnisse:

 


Anfang letzten Jahres habe ich mit einer Gruppe an dem immer bekannter werdenden Programm „Exodus90“ teilgenommen. Darauf gestoßen bin ich auf der Suche nach Angeboten für Exerzitien, Wallfahrten u. ä. Die Idee, Askese mit zeitlich intensiviertem Gebetsleben und wöchentlichem Treffen, Gebet und Austausch in der Gruppe unter Männern zu kombinieren, sprach mich sofort an. Besonders reizvoll war es, dass die 90 Tage an Ostern endeten, was gut zur Fas­tenzeit passte und die Vorfreude auf das Osterfest zusätzlich steigerte.
Dass die asketischen Übungen (kurze kalte Duschen, zwei wöchentliche Fastentage, Konsumverzicht, Sport, kein Fernsehen etc.) durchaus den sportlichen

Ehrgeiz der Männer wecken sollen, ist richtig und eine gute Motivation, allerdings erschien es nie als Selbstzweck. Vielmehr ging es um die Fokussierung auf - und das frei sein für - das Gebet, die wesentlichen Aufgaben im Alltag und den Verzicht auf Entbehrliches.
Dies wurde begleitet von der täglichen Betrachtung des biblischen Buches Exodus. Vor den zentralen Inhalten dieses Buches erhält das ganze Programm seinen Sinn: Sich des Bundes mit Gott bewusst zu werden, seiner Führung durch die Wüste des Lebens zu vertrauen, die Lösung von der Sklaverei der falschen Angewohnheiten und Faulheiten im Alltag oder gar die Abwendung von falschem Gottesersatz (goldenes Kalb!), schließlich auch die Feier der hl. Messe und das eucharistische Gebet in Kontinuität des Pessachs und des Baus des Heiligtums.
Das wöchentliche Treffen der Bruderschaft und der intensive Austausch mit einem aus der Gruppe machte daraus einen gemeinsamen Weg, auf dem man sich immer wieder ermutigte, auf dem man gemeinsam gebetet und die Freuden und Probleme geteilt hat. Am meisten bewegte mich aber die tägliche Stunde der Meditation und des Gebetes. Freilich war und ist es eine Herausforderung, sich jeden Tag dafür Zeit zu nehmen, was an arbeitsreichen Tagen nicht immer perfekt gelang. Jedoch sind die Früchte für den Alltag wertvoll: Gottvertrauen, Gelassenheit, Bewusstwerden der eigenen Berufung im Alltag, Sensibilität für das Wirken Gottes und seine Geschenke im eigenen Leben und in der Begegnung mit den Mitmenschen.
Schließlich Mut: Für mich persönlich fiel „Exodus90“ in eine Zeit, in der ich noch einmal intensiv über meine Berufung und den Willen Gottes für mich nachdenken wollte. Nun habe ich den radikalen Schritt gewagt und möchte dies auf dem Weg des hl. Benedikts tun: Ich werde Kandidat in einem Zisterzienserkloster.

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