Als Kind und junger Erwachsener waren Glaube und Kirche für mich etwas Antiquiertes, etwas für ältere Frauen, aber nichts für Männer, für motivierte Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen.
Gott sei Dank hat sich diese unreife Sicht bei einem Glaubenskurs geändert. Ich begriff, dass es um eine Beziehung zum lebendigen Gott geht, um Gott, der Mensch geworden ist, der in unser Leben hineinwirkt und uns gezeigt hat, worauf es im Leben wirklich ankommt. Welche Freude, festen Boden unter den Füßen zu haben! Nicht mehr nur formal einem Traditionsverein namens Kirche anzugehören, sondern zu erkennen, dass sie der Ort ist, an dem mir Gott in Jesus Christus begegnet.
Mit dieser Erkenntnis begann ein langer Weg, diese Einsicht auch im Alltag umzusetzen, ein Weg, der immer noch nicht beendet ist. Heute wird deutlich, dass es einer Entscheidung für Gott bedarf, um als Christ bestehen zu können, in einer Zeit, in der die Kirche am Pranger steht, medial niedergemacht wird und vieles am Lehrgebäude, auf dem sicheren Grund, der trägt, ins Wanken gerät. Es wird immer deutlicher, dass der Christ im Gespräch mit dem Dreifaltigen Gott stehen muss, um nicht in den Sog der von überall hereinprasselnden Botschaften zu geraten.
„Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und ihre Bewohner,“ heißt es im Psalm 24. Das klingt für eine Welt, die sich der Gottlosigkeit verschrieben hat, wie ein Märchen. Und doch ist es die tiefste Realität. Die Menschheit kann den Hauptakteur der Geschichte nicht einfach ausschalten. Ja, sie kann Ihn negieren, so tun, als ob es Ihn nicht gäbe. Aber jeder ernsthafte Christ weiß, dass diese Sichtweise nur katastrophal enden kann. Daher das Plädoyer dieses Schwerpunktes für einen entschiedenen Glauben, den Christen der Welt schuldig sind.
Christof Gaspari