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Heiliges Feuer und Grabtuch von Turin

Artikel drucken Neue Erkenntnisse zur Grabtuchforschung

1988 ging die Botschaft um die Welt, das Grabtuch von Turin mit dem Bild des Gekreuzigten sei eine mittelalterliche Fälschung. Messungen mit der Radiokarbon-Methode hätten dies eindeutig ergeben. Überall gaben  die Medien der Meldung breiten Raum. Seither ist weiterhin viel geforscht worden und fast alles deutet im Gegensatz dazu auf die Echtheit des Tuches hin. Im Folgenden neueste Erkenntnisse solcher Forschung:

 
Das Innere der Ädikula, der Grabstätte, in
der Grabeskirche in Jerusalem
 

La Sindone è un falso“ – „Das Grabtuch ist eine Fälschung aus dem Mittelalter… kann aber als Ikone verehrt werden“. So oder so ähnlich wurden nach dem 13. Oktober 1988 Stimmen laut, nachdem das verheerende und tendenziöse Verdikt der Untersuchungskommission verkündet worden war.
Ein Teil der Verehrer des heiligen Grabtuches von Turin wurde verunsichert, von Zweifeln gepackt, ein Teil wandte sich enttäuscht von der „als Fälschung enttarnten“ Reliquie ab – und ein Teil glaubte unerschütterlich an die Echtheit dieses Tuches als Grabtuch Christi. Es galt nun, wissenschaftliche Beweise zu finden…
Doch alle in mühsamen Recherchen erbrachten Hinweise auf die Echtheit wurden von den Skeptikern negiert, belächelt oder als „unwissenschaftlich“ bestritten. Die Hauptfrage bestand in der Bildentstehung. Alle Hinweise wurden als „über die empirische Wissenschaft hinausgehenden Hypothesen“ abgetan bzw. verworfen.
Was mag wohl der Hauptgrund für diese von Skepsis geprägte Ablehnung gewesen sein?
Wohl die Tatsache, dass sich der aufgeklärte Wissenschaftler mit „Wundern“ schwer tut. Was nicht bewiesen werden kann, dürfte gar nicht existieren –  exis­tiert aber doch – wie das Grabtuch von Turin, die bedeutendste und bis heute umstrittenste Reliquie der Christenheit, zumindest der westlichen, römisch-katholischen Christenheit.
Nun hat aber der Leiter einer internationalen Grabtuchforschergruppe, Giulio Fanti, persönlich ein Phänomen erlebt, das seit urchristlichen Zeiten (ca. 330, Fanti G., p.96, vielleicht das erste Mal sogar schon im Jahr 30 oder 33 n. Chr.?) der orthodoxen Kirche bekannt ist und sich nur in diesem Umfeld (nämlich der Ädikula der Grabeskirche in Jerusalem) ereignet.
Es handelt sich um das heilige Feuer, das jedes Jahr am Karsamstag (nach dem Julianischen Kalender) – bis auf wenige Ausnahmen – um ca. 14 Uhr in der Ädikula der Grabeskirche auf unerklärliche, wundersame Weise entsteht und für die orthodoxen Gläubigen der übernatürliche Hinweis auf die Auferstehung Christi ist.
Das heilige Feuer „entspringt“ nach dem inbrünstigen Gebet des orthodoxen Patriarchen auf wunderbare Weise aus der Grabesplatte des Grabes Christi. Die Ädikula wurde vorher versiegelt und von Polizisten bewacht, inspiziert, so dass jeder Betrug ausgeschlossen werden kann.
Dieses heilige – zunächst bläuliche Feuer – hat die wunderbare Eigenschaft, während ca. 33 Minuten (Lebensalter Christi?) ein kaltes Feuer zu sein, das Gegenstände nicht verbrennt! (Nach Fanti würde sich diese Eigenschaft des Feuers aber bereits nach etwa 10 Minuten ändern). In körpernahem Kontakt verursacht dieses Phänomen kein Unbehagen oder Schmerzen.
Erst nach oben angegebener Zeitspanne nimmt dieses Feuer die Charakteristik eines normalen, heißen, alles verzehrenden Feuers an. Fanti versuchte ein Textil, mit derselben Webart wie das Grabtuch von Turin, dem kalten Feuer zu nähern – und die Versengung des Gewebes glich dem der Sindone, wohingegen ein gewöhnliches Feuer das Tuch total verbrannt hat.
Eigenartige Begleitphänomene wurden außerdem im Laufe der Jahrhunderte beim Auftreten des Heiligen Feuers beobachtet. Kurz vor dem Entstehen des heiligen Feuers zeigten sich Blitze in und außerhalb der Grabeskirche. Es kam sogar einmal (Karsamstag des Jahres 1579) zu einem Erdbeben, verbunden mit einer heftigen elektrischen Entladung, wobei eine Säule der Grabeskirche zerbarst und das hl. Feuer aus der geborstenen Säule ausbrach… Ebenso wurden wundervolle, parfumartige Gerüche verspürt. (Duft von Myrrhe?)
Myrrhe, Blitze und Erdbeben erinnern an die Perikopen bei Joh (19,39) bzw Mt (28, 2-3), wo von einem Engel, dessen Gewand wie der Blitz leuchtet und der den Stein wegrollt, die Rede ist.
Andere Begleiterscheinungen waren: Regen, Tau oder Schnee, laute oder leise Geräusche, Wolken, Rauch, Kreuz oder Dreieck aus Licht, Engel oder Tauben u.a. (Fanti p. 158)
Alle skeptischen Einwände, dass es sich bei dem heiligen Feuer um einen Betrug handelt, konnten wissenschaftlich entkräftet werden, denn die bläuliche Farbe deutet auf kaltes Plasma hin (hochionisiertes Gas mit negativen Ionen), das auf natürliche Weise in der Ädikula nicht zu erzeugen ist, d.h. die Elektronen dieses kalten Plasmas, das durch ein starkes, intensives elektrisches Feld – bei Raumtemperatur – erzeugt wird, liefern energieemittierende Photonen, die wiederum bläuliches Licht sichtbar machen. Eigenartigerweise erzeugt auch das Phänomen der Corona Discharge ein intensiv bläuliches Licht und eine nicht sichtbare ultraviolette Strahlung.
Kann man da einen Zusammenhang mit der Bildentstehung des Grabtuches von Turin sehen bzw. ist diese unbekannte Energiequelle des heiligen Feuers dieselbe, die bei der Auferstehung den Leib Christi verklärt und das Bild des Grabtuches hervorgebracht hat?
Viele am Grabtuch erkannten Phänomene, ja das Bild selbst, können bis heute nicht künstlich hergestellt werden, aber in Verbindung mit dem jährlich in Jerusalem stattfindenden Heiligen Feuer kommt man dem Mysterium des Grabtuches näher. (Fanti)
Wie bereits mehrere Wissenschaftler vermuten, ist das Bild des Grabtuches durch eine aus dem Leichnam hervorbrechende, heftige, aber mit niederen Temperaturen verbundene, stark elektrisch geladene Energieexplosion entstanden, wobei u.a. eine Corona Discharge (Büschelentladung wie bei Blitzen) von Oswald Scheuermann, Giulio Fanti u.a. als wahrscheinlichste Energiequelle verbunden mit einer chemischen Maillardreaktion angenommen wird.
Nach der Hypothese von G. Fanti hätte das Licht dieser hoch­elektrischen Energieexplosion (cf. bläuliches heiliges Feuer, Corona discharge) auf den durch Körperflüssigkeit (Aminoverbindungen aus dem abnorm viel vorhandenen Harnstoff, Urea, des grausam gefolterten Leichnams) bzw. durch mit Aloe- und Myrrhe-Emulsionen feucht gehaltenen Leichnam und den Polysacchariden des feuchten Grabtuchgewebes bei niedrigen Temperaturen (50-100°) wie ein Photoblitz gewirkt.
Das Grabtuch von Turin wäre demnach das Bild einer „Göttlichen Photographie“ – womit auch das Ergebnis der Radiokarbondatierung korrigiert werden müsse (G. Fanti, Robert Rucker, www.shroudresearch.net). Je nach Konzentration der im Harnstoff gelösten Aminosäuren auf dem Tuch habe sich eine dreidimensionale Abbildung des Leichnams ergeben. Vielleicht auch ein latentes Bild, das erst mit der Zeit sichtbar wurde?
Die orthodoxen Gläubigen nennen dieses heilige Feuer auch „unerschaffenes Licht“, eine Manifestation Gottes, vielleicht des Heiligen Geistes? Ist es dasselbe Feuer, das am Pfingst­tag in Zungen über den Häuptern der Apostel geschwebt ist? (Apg 2,3ff) Ist es vielleicht auch das Feuer des brennenden Dornbusches bei Mose (Ex 3,1- 4,17) oder ist es sogar das Licht der Verklärung Christi (Mt 17,2 ff)?
Für die orthodoxen Gläubigen ist es jedenfalls das größte Wunder, das ihnen jährlich geschenkt wird – und das nur in der Grabeskirche in Jerusalem zu sehen ist.
Könnte nicht die Verbindung beider Wunder, das heilige Feuer und das Grabtuch von Turin, wie ihre gegenseitige Anerkennung und Verehrung einmal mit dazu beitragen, dass die unselige Spaltung zwischen Ost- und Westkirche überwunden wird?

The Holy Fire and the Divine Photography The Image oft he Holy Shroud of Christ. Von Fanti Giulio, Robert Siefker: Series Editor: Giulio Fanti, Jenny Stanford Series on Christian Relics and Phenomena, 2024
Rucker Robert,
www.shroudresearch.net
 

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