Eine der besten Gelegenheiten einer Mutter zu danken, ist dann, wenn sie gefeiert wird - besonders wenn die Feier auch noch ein runder Geburtstag ist. Ich habe Vorfreude verspürt bei dem Gedanken. Wofür aber würde ich danken nach all den Jahren, die sie uns gegeben hat? Es waren Alltäglichkeiten.
Schön müßte es sein, dachte ich, ihr für etwas Besonderes zu danken. In den Tagen vor dem Fest habe ich immer wieder für meine Mutter gebetet. Als es dann soweit war und ich meinen Geburtstagsgruß an sie gerichtet habe, sagte ich ihr Dank für ihre einstmalige Entscheidung, Kinder zu haben. Dadurch hatte sie Gott die Möglichkeit gegeben, mir das Leben zu schenken - ein Leben, das Er seit jeher zu geben vorgesehen hatte....
Wie hätte ich aber aus der Anonymität einer künstlichen Befruchtung heraus meine Kindschaft Gottes erkennen sollen? Woher die Kraft des Vertrauens und der Hoffnung für mein Leben nehmen sollen, wenn nicht aus der Liebe meiner Eltern als Stellvertreter meines Vaters im Himmel und aus der personalen Beziehung zu ihnen?
Was würde es für mein Leben, meine Seele, meinen Geist bedeuten, in einem Moment der erzwungenen Manipulation gezeugt worden zu sein ohne den alles schaffenden Akt der Liebe Gottes, der sich durch die Eltern in ihrer Vereinigung ausdrückt?
Wie einsam würde ich mich fühlen bei dem Gedanken, den Geist Gottes im Augenblick der Zeugung meines Lebens in der Kälte einer Maschine erhalten zu haben?
Wie unbeschreiblich schmerzhaft muß es sein, die tiefen Wunden der Lieblosigkeit und Kälte einer Manipulation zu ertragen - Schmerzen, die Gottvater teilt!
J.D.