1. Akt:
Am 23. September verkündet der französische Gesundheitsminister Claude Evin die Freigabe von "Mifepristone" (RU 486), eines abtreibenden Mittels.
2. Akt:
Am 26. Oktober zieht die Herstellerfirma Rousell-Uclaf (ein Tochterunternehmen von Hoechst, an dem der französische Staat 37% Anteile besitzt) das Produkt vom Markt zurück. Dies geschieht nicht zuletzt infolge massiven Drucks katholischer Abtreibungsgegner, aber auch aufgrund von Drohungen an die Adresse des Vorstandes der Erzeugerfirma.
3. Akt:
Heftige Gegenreaktion in zahlreichen Medien. Ein in Brasilien tagender internationaler Gynäkologenkongreß fordert in einer Resolution die neuerliche Einführung von RU 486.
4. Akt:
Neuerlicher Auftritt des Gesundheitsministers, der den Uclaf-Vorstand zwingt, das Produkt wieder auf den Markt zu bringen, am 28. Oktober. Dies geschehe "im Interesse der öffentlichen Gesundheit". Evin erklärt: "Dem Gesetz muß Folge geleistet werden. In seinem Rahmen ist der gewollte Schwangerschaftsabbruch ein Recht der Frauen dieses Landes.”
5. Akt:
Die Produzenten beugen sich dem Wunsch des Ministers.