Mitreißend und bewegend war der Vortrag von Jelena Brajsa, obwohl man in diesem Fall kaum von einem Vortrag sprechen konnte. Es schien mehr wie ein spontaner Bericht über den Werdegang ihrer Hilfsorganisation Caritas zu sein. Sie ließ uns sehr plastisch an diesem Abschnitt ihres Lebens teilhaben, an den anfänglichen Schwierigkeiten, den Freuden, aber vor allem an ihrer warmen, sehr mütterlichen Liebe zu den vielen Kindern, die sie im Lauf der Jahre in ihren Häusern aufgenommen hat. Meist sind es ledige Mütter, die ihre Kinder weglegen. Diese Babies findet sie dann vor der Tür, oder sie bekommt einen Hinweis, wo sie ein Kind holen soll.
Diese Kinder sind nun ihre eigenen geworden, und für ihre Kinder - manche von ihnen sind wegen einer mißglückten Abtreibung behindert - ist sie auch bereit, jeden Kampf aufzunehmen, denn jedes Kind hat "ein Recht zu leben", wie sie sagt.
Und jedes ist liebenswert. Der auffallend lang anhaltende Appaus bewies, wie sehr die Zuhörer bei ihrer Erzählung mitgelebt und mitgelitten hatten.