VISION 20001/1988
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Warnung vor der Pille

Artikel drucken (Adelheid Grüniger)

Seit einigen Jahren stellen wir bei den Patientinnen unserer Klinik auffällig viele Nebenwirkungen der künstlichen Empfängnisver­hütung fest, die laut der uns Ärzten normalerweise zugäng­lich gemachten medizinischen Informationen (vor allem nicht indiesem Ausmaße) vorkom­men sollten.

Die häufigste Anwendungsform der hormonalen Empfängnisverhütung besteht in der sogenannten Anti-Baby-Pille, einem Präparat, das die weiblichen Ge­schlechtshormone Östrogen und Gestagen enthält.

Diese sind künstliche Steroid­präparate. Als solche beeinflus­sen sie im menschlichen Orga­nismus etwa 150 (!) Stoffwech­selprozesse. Steroide sind auch sonst sehr potente Pharmaka, die bei gewissen Krankheiten über lange Zeiten eingenommen alle mit Nebenwirkungen und gesundheitlichen Risken ver­bunden sind.

Diskutiert werden folgende Nebenwirkungsgruppen:

- Die am frühesten entdeckten Nebenwirkungen sind die im Bereich des Kreislaufsystems. Das "Royal College of General Practitioners" in England publi­zierte zwei Studien zu je 200.000 Frauenjahre, die nach­wiesen, daß eine um 40 % höhe­re Todesrate durch kardio- und zerebrovaskuläre Ursachen - vor allem Herzinfarkte und Hirnblutungen - auftraten. In diesen Studien zeigte sich das erhöhte Todesrisiko größer bei Raucherinnen und bei älteren Patientinnen. Auch bei kurzer Pilleneinnahme konnten die genau gleichen, schwerwiegen­den Veränderungen auftreten wie nach langer Einnahmedau­er.

- Krebsrisken: Sehr viele Arbei­ten beschreiben eine eindeutige Wucherungstendenz am Gebär­mutterhals. Die Veränderungen scheinen abhängig von der Stär­ke der Pille zu sein und - ausge­prägt abhängig - von der Ein­nahmedauer.

- Recht oft finden wir psychi­sche Störungen wie z.B. Depres­sionen und Libidoverlust sowie Persönlichkeitsveränderungen. Neuestens wurde im Abortma­terial von Frauen, die innerhalb von sechs Monaten nach Abset­zen der Pille schwanger gewor­den waren, in 48 % Chromoso­menstörungen (sonst 22% ) fest­gestellt.

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