Maria neu entdecken
Vielen Dank für die Zusendung der neuesten Ausgabe von VISION 2000. Schon seit der ersten Ausgabe, die ich unaufgefordert zugesandt erhielt (ich wußte damals nicht, daß es diese Zeitschrift überhaupt gab) hat mich jede Ausgabe in irgendeiner Form tief beeindruckt. Vom Christuserlebnis des Gefangenen über jenen amerikanischen Priester, der die armen Straßenkinder aufnimmt, bis hin zur neuesten Ausgabe hat mich jedes Heft etwas gelehrt, das sich in mir eingebrannt hat: nämlich, daß der Geist Gottes trotz der Kälte, die ihm entgegengebracht wird, sich von nichts und niemandem in "Seinem Tun" abhalten läßt...
All jenen, die Marias Stellung nicht in der Bibel erkennen können, möchte ich einen Gedanken auf den Weg mitgeben aus Lk 1,28-32, dort, wo der Engel spricht: "Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott. Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären und sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden."
Was bedeutet es, "Gnade" gefunden zu haben? Wer im Gefängnis sitzt und heraus will, richtet ein Gnadengesuch in den USA an den Gouverneur, bei uns an den Bundespräsidenten, also an den, von dem man glaubt. daß er helfen wird.
Gnade finden kann nur, wer ein Gnadengesuch einreicht. Dieses ist eine Bitte. Was der Bittende erhält, weist auf das hin, worum er angesucht hat. Auf die Worte des Engels bezogen, bedeutet das: Maria hat den Sohn Gottes, den Messias, den Christus bekommen, als Gnade auf ihr Gnadengesuch, das sie an Gott gerichtet hat. Sie hat Gnade gefunden! Dem Gnadengesuch Marias verdanken wir Jesus Christus. Christus ist die Gnade und Maria deshalb die Mutter der Gnade. Sie hat nicht um Geld, gute wirtschaftliche Verhältnisse für sich gebetet. Nein, sie hat um den Messias, um den Sohn Gottes, gebetet und Ihn "bekommen."
William Ainhirn, 6020 Innsbruck
All jenen, die Marias Stellung