VISION 20004/1992
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Leserbriefe

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Gekenterte Vision?

Visionär ist VISION 2000 beim Lesen der "Spiegel-Replike" im "Zeichen der Zeit" gerade nicht. Doch hält die Hoffnung als Triebfeder die Schreibfeder in Händen und kleckt die Realität in Sachen Kirchenaustritten in ihr visionäres Spiegelbild.

Schon der Titel "Europas Ab­schied von Gott" klingt müde. Ich sehe eher ein neugieriges Ausprobieren persönlicher Got­teserfahrung, ein sich Einlassen-können auf Gott ohne instrumen­telle Fesseln. Betitelt man also weniger glorifiziert "... Ab­schied von den Kirchen", dann wären die konfessionell Verant­wortlichen ("Würdenträger") gefordert, ihre Lehrinhalte arten­gerechter an die Species "Mensch" zu bringen.

Spiegelbild, Zerrbild; Wunschbild bleibt das Visionäre allemal. Imaginiertes Träumen von einer "gottgefälligen und/ oder kniefälligen" Welt, die man trotz 2000 Jahren Christenheit fast nirgends sieht.

Und trotzdem, Visionen blei­ben aufrecht... machen Sie weiter so.

Dr. Hans A. Maier, A-9400 Reding

Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß der Titel auf Seite 15 von VISION 3/92 rich­tig "Nimmt Europa Abschied von Gott?" gelautet hat. Wir haben uns in dem Beitrag kri­tisch - allerdings nicht kirchen­kritisch - mit der Behauptung des "Spiegels", daß immer we­niger Menschen an Gott glau­ben, auseinandergesetzt.

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