Vorsicht mit der Alternativmedizin
Zu Ihrem Artikel "Alternativmedizin" (Nr. 1/93) möchte ich Ihnen kurz mitteilen: Ich befürchte, daß die verschiedenen „Behandlungsmethoden" hier zu verharmlost dargestellt werden. Da ich selbst über christliche Zen-Meditation zu Transzendentaler Meditation (TM) und ins New Age gekommen bin, weiß ich, wie fließend hier die Übergänge von scheinbar noch christlichen und harmlosen Übungen zu gefährlichen Ritualen, deren Gefahr dann jedoch nicht mehr erkannt wird, ist. (Wie z.B. die Einführung in die TM ein Ritual ist, was jedoch den meisten daran Teilnehmenden nicht gesagt wird und nicht bewußt ist.)
Auch in verschiedenen anderen Bereichen scheint es so zu sein, daß die natürliche Vernunft nicht mehr ausreicht zu beurteilen, was „noch akzeptabel" und was schon gefährlich ist. Nicht nur was augenscheinlich zu esoterischen „Glaubensinhalten" verleitet, ist zu diesen hinführend; sowie auch die Yoga-Übungen nicht vom geistigen Hintergrund zu trennen sind, selbst wenn man dies bewußt tun wollte.
Die heilige Hildegard hat einen Satz geprägt, der sinngemäß etwa lautet: „Was ohne Gott gesucht und gefunden wurde, ist für den Menschen letztlich nicht heilbringend."
Diesen Satz wende ich für mich z.B. für die Homöopathie an, obwohl ich auf diesem Gebiet keine persönliche Erfahrung habe, sondern nur das Wissen, daß der Begründer, Hahnemann, an okkulten Sitzungen teilgenommen und von dort her vermutlich Informationen hatte.
Zur Lektüre über New Age kann ich sehr die Schriften von M. Basiliea Schlink empfehlen (Evangel. Marienschwesternschaft Darmstadt), obwohl sie für den „Normalverbraucher" überzeichnet erscheinen, und die Kassette „Yoga und Transzendentale Meditation" von P. Daniel Ange, herausgegeben von der Gemeinschaft der Seligpreisungen.
Christine Fößleitner, A-4020 Linz