VISION 20005/1997
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Leserbriefe

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Wenn die Mutter verlorengeht

Gratuliere zu Ihrem Mut, dieses tabuisierte Thema aufzugreifen! Ich bin im Winter 1944 geboren, auf der Flucht vor den Russen - nicht - wie Tausende Babys auf dieser Flucht von zwei Millionen Deutschen im kältesten Winter dieses Jahrhunderts - erfroren. Meine Mutter hat mich Maria ge­weiht. Auch meine Mutter war bereits unmittelbar nach dem Er­sten Weltkrieg als dreijähriges Kind in ein Internat abgeschoben worden. So empfand sie gar nichts Böses dabei, auch mich in ein solches gutes "Heim" zu schicken. Es war zudem damals ein Privileg besser verdienender Kreise. Die Großmutter tat an den Wochenenden mir all das Gute, was sie konnte und ver­stand, Essen zu bereiten. Ich hat­te kein Geschwisterl, kein Tier, keinen Freund...

Meine emotionale Entwicklung mußte ich nach 30 Jahren Ver­klemmtheit halbwegs zusam­menflicken. Ein Rest blieb mir, den ich nicht überwinden kann. Ein Satz prägte sich mir tief ein: Hoffentlich kann ich meinen Kindern so etwas ersparen.

Mit 35 gründete ich eine Fami­lie (die leider auch durch femi­nistische Sichtweisen zerbrach). Schon in der Schwangerschaft redete ich mit den heranwach­senden Wesen im Mutterleib und war wohl der erste Mann, der beim Schwangerenturnen mit­machte... Die vier Kinder sind mein Hauptglück hienieden... Ich kenne auch Mütter, die sich wie große Schwestern beneh­men. Es stimmt aus meiner Be­urteilung leider alles, was in die­sem Heft zur Entartung durch Feminismus und Entmutterung beschrieben wird.

G.A., Wien

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