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Held der Nächstenliebe

Artikel drucken Der junge Pakistani Akash Bashir (Christoph Hurnaus)
 
   

Dieses lesenswerte Buch, das in der Edition Missio der Päpstlichen Missionswerke in Österreich erschienen ist, berichtet über einen 20-jährigen Helden, der sein Leben hingab, um hunderte Menschen vor einem islamischen Selbstmordattentat zu retten. Akash Bashir, ein junger gläubiger Katholik aus Pakistan, stand am 15. März 2015 als Türwächter am Eingangstor der Katholischen Kirche St. John in Lahore, als ein islamischer Selbstmordattentäter in die Kirche einzudringen versuchte, um dort ein Blutbad anzurichten.
Das mutige Einschreiten des jugendlichen Helden rettete in jener Sekunde möglicherweise einigen Hunderten Menschen das Leben. Bevor der Attentäter sich der Kirche von St. John näherte, hatte es bereits in einer benachbarten anglikanischen Kirche ein Blutbad gegeben, bei der 17 Gläubige ihr Leben ließen. Als Akash, der an jenem Tag als freiwilliger „Security“ seinen Dienst vor der Kirche tat, den Selbstmordattentäter daran hinderte, in die Kirche einzudringen, riss dieser ihn mit sich in den Tod ebenso wie drei weitere Menschen. Akash, lag schwer verstümmelt mit weggerissenem Arm und Unterleib in seinem Blut auf der Erde.
Der junge Christ, der einer armen und unterprivilegierten Familie entstammte, dürfte wohl schon eine Vorahnung gehabt haben, weil er dieses Szenario einige Wochen davor in einem Traum gesehen hatte. In jenem Traum sah Akash seinen leblosen Körper am Boden liegen.
Um ihn herum sah er viele Freunde, Verwandte und andere, die sich um ihn drängten. Seine Mutter war aus gutem Grund besorgt, dass ihrem Sohn als Türwächter etwas passieren könnte. Akash antwortete ihr, dass, wenn Gott ihm die Möglichkeit geben würde, viele Menschen zu retten, er sein Leben hingeben würde.
Wie kann man den Heroismus und die Liebe dieses jungen Chris­ten verstehen? Eine Antwort findet man, wenn man die Geschichte der Christen Pakis­tans näher kennenlernt. Wegen eines Blasphemie-Gesetzes kommt es in Pakistan immer wieder zu Übergriffen auf Christen. Eine falsche Anschuldigung kann genügen, um Christen in Lebensgefahr zu bringen. Im März 2013 brannte ein fanatischer Mob in Lahore 150 christliche Häuser nieder. Die tödlichste Attacke gegen Christen ereignete sich am 23. September 2013 in der Provinz Peshawar mit 81 Todesopfern.
Der feste Glaube und die Standhaftigkeit der christlichen Minderheit in Pakistan ist wirklich bewundernswert. Father Francis Gulzar, der Pfarrer von St. John, berichtet in dem Buch, dass nach dem Selbstmordattentat die Zahl der Gläubigen und besonders ihr Mut sogar noch gestiegen ist.
Akash Bashir war ein junger Mann mit einem salesianischen Herzen. Während seiner Schulzeit bei den Salesianern hatte er den Geist Don Boscos kennengelernt. Mit 16 fand Akash zu einem lebendigen Glauben und zu einer tiefen Freundschaft mit Christus und Maria.
Der Teenager besuchte oft die Heilige Messe, leitete eine pfarrliche Bibelgruppe und meldete sich freiwillig zum Wachdienst als Türwärter, um seine Brüder und Schwestern zu schützen.
Es ist ein Verdienst der Päpstlichen Missionswerke in Österreich, dass sie mit diesem kleinen Buch Pakistans jungen Helden einer breiten Öffentlichkeit vorstellt. Akash Bashirs Zeugnis soll uns daran erinnern, dass heute in 74 Ländern Christen einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt sind. Es ist ganz wichtig, sich für diese Zeugnisse zu interessieren, um den verfolgten Glaubensschwestern und Brüdern sowohl geistig wie materiell nahe sein zu können.
Christoph Hurnaus
Akash Bashir – Pakistans junger Held der Nächstenliebe. Von Pierluigi Cameroni, Matteo Penati, Christoph Lehermayr, Be & Be Verlag, Heiligenkreuz, Preis: 8,90€.


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