VISION 20002/1990
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Mit dem Papst in Prag

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Wir konnten es uns einfach nicht nehmen lassen, mit unseren tschechischen Nachbarn den Besuch des Heiligen Vaters zu feiern. Es waren Tage der Dankbarkeit über die wunderbare, gewaltlose Überwindung der kommunistischen Diktatur, und vor allem auch Tage der Freude.

Schon als wir über die Grenze kamen, konnten wir die Veränderung kaum begreifen: Statt des Eisernen Vorhangs begrüßen uns zwei freundliche, kaffeeschlürfende Zollbeamte. Kommt man nach Prag, sieht man Plakate des heiligen Vaters in jeder Auslage. In der U-Bahn verkauft ein junges Mädchen eifrig “Medjugorje-Zeitungen”. Das Lautsprechernetz, vor nicht allzulanger Zeit zu Propagandazwecken errichtet, überträgt die Papstmesse in die Stadt. Die Schwestern und Priester, bis jetzt unterdrückt und verfolgt, tragen ihre Tracht in der Öffentlichkeit: schüchtern und freudig die einen, stolz und selbstbewußt die anderen. Polizisten, die vor nicht allzu langer Zeit wohl noch Christen als Staatsfeinde behandelt haben, weisen jetzt mit weiß-gelben Armbinden versehen,der Menge den Weg zur Papst-Messe. Welch ein Wunder! (siehe auch "Wir erleben ein Wunder")

Aus ganzem Herzen haben wir mit den Christen des Landes, aber auch mit den Polen und Franzosen und den vielen anderen, die gekommen waren, Heilige Messe gefeiert. Uns hat die Tiefe und Sammlung berührt, mit der viele - vor allem auch junge - Menschen die Messe mitgefeiert haben. Welches Zeichen: ein aus dem Untergrund erstandene Kirche versammelt sich um Petrus!

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