Innerkirchlich weiß man noch zuwenig, wie gefährlich New Age ist. Vielleicht, weil es nicht so schnell durchschaubar ist. Bis man zu dem Punkt kommt, wo offenkundig wird, daß es um Glauben, Vertrauen, Liebe und Hingabe geht, braucht es ja lange. Oder bis es um die Frage nach dem Vater unseres Herrn geht und nicht um einen Jesus, der einem gefällt.
Was bei New Age vollkommen fehlt, ist die Auferstehung. Es ist die Rede von der Wiedergeburt. Aber das widerspricht ganz unserer katholischen Auffassung. Hier geht es um ein Leben bei Gott und in Gott. Wir glauben ja nicht an ein Kreislaufsystem. Uns ist das Leben mit Gott unverdient geschenkt. Das ist ja das Große, daß mir das gute Leben im Sinne eines friedvollen Zusammenseins, einer inneren Ausgeglichenheit geschenkt wird. Wir können manches nicht wieder in Ordnung bringen, müssen es auch nicht. Ich kann eben mein Leben Gott so übergeben, wie es ist, auch mit dem Fragmentarischen. Wenn ich das mit der Bitte um Vergebung tue, muß ich nicht meine Schuld abarbeiten.
Das ist das große Geschenk unseres Erlösungsglaubens. Das ist viel befreiender, als wenn ich selber darauf schauen muß, wie ich zu einem inneren Frieden komme. Dieser Friede wird mir geschenkt.
Alois Schwarz
Der Autor ist Pastoralamtsleiter der Erzdiözese Wien.