VISION 20002/1990
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Die Mission der Fürbitte

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Für den Priester ist das Gebet eine Anforderung, die ebenso sehr aus seinem persönlichen Leben wie aus dem apostolischen Dienst erwächst. Der Priester braucht das Gebet, damit sein Leben, wie es sein soll, wesentlich ein Geschenk an Christus sein kann. Es ist nicht möglich, Christus mit dem ganzen eigenen Dasein anzugehören, ohne mit Ihm tiefe persönliche Beziehungen zu pflegen, die im Gebetsdialog Ausdruck finden, und ohne ständig den Blick auf Ihn zu richten, um in Gemeinschaft mit Ihm zu leben.

Der apostolische Dienst fordert seinerseits beharrliches Gebet, denn alles Handeln des Priesters muß von Christus inspiriert sein und nur von seiner Gnade Frucht erwarten. Der Priester ist berufen, für die zu beten, zu denen er gesandt ist. Ihnen schuldet er Gebetsdienst, durch den er für sie zahllose Gnaden erlangen kann.

Der Brief an die Hebräer beschreibt Christus, den Priester, als denjenigen, der unaufhörlich für uns eintritt: “Darum kann er auch die, die durch ihn vor Gott hintreten, für immer retten; denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten” (7,25). Nach dem Bild Christi muß der Priester eine ständige Mission der Fürbitte ausüben.

Aus der Ansprache von Papst Johannes Paul II vor dem Angelus am 11.3.1990

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