VISION 20006/2024
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Pressesplitter kommentiert

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Tiefgekühlt in
die Ewigkeit
Es gibt bereits 400 Mitglieder des „Tomorrow“-Vereins, der dafür sorgt, Ihren Körper – sobald er tot ist – in Stickstoff zu konservieren, um ihn wieder zum Leben zu erwecken, wenn die Wissenschaft es erlaubt. Der Mythos des Szientismus des 19. Jahrhunderts verschmilzt mit transhumanistischer Hybris. (…) Das Verfahren ist wie folgt. Zuerst müssen Sie Mitglied dieses Frankenstein-Kreises werden. Kosten: 25 Euro pro Monat. Hinzu kommen die Kos­ten, um Sie von jetzt an (…) bei -196 °C in flüssigem Stickstoff zu halten. Wenn Sie das All-Inclusive-Paket wünschen, also Ihren gesamten Körper schützen möchten, benötigen Sie eine Lebensversicherung in Höhe von 200.000 Euro. (…) Wenn Sie statt des kompletten Menüs etwas Günstigeres bevorzugen, ist die Kryokonservierung des Gehirns allein das Richtige für Sie, in der Hoffnung, dass es eines Tages in den Körper eines anderen Menschen transplantiert werden kann.
Wenn Sie dem Tode nahe sind, rufen Sie vorher die Mitarbeiter von „Tomorrow“ an. Diese werden kommen und wie Geier darauf warten, Ihren letzten Atemzug zu hören, und Sie dann kühlen (…). Wenn Sie jedoch plötzlich sterben, werden Ihre Angehörigen oder deren Vertreter „Tomorrow“ ebenfalls über eine spezielle App benachrichtigen. Es gibt auch ein Armband für Mitglieder, das im Falle eines plötzlichen Todes nützlich ist und dem medizinischen Personal jedes Krankenhauses dabei helfen kann, Sie so gut wie möglich zu schützen, bevor die Totengräber von morgen eintreffen. Denn in Wirklichkeit geht es darum: um eine Bestattung nicht in der Erde, sondern in flüssigem Stickstoff.
La Nuova ussola Quotidiana
v. 3.6.24
Unglaublich, welche Blüten der moderne Wissenschaftsglaube treibt. Beim Mode-Philo­sphen Yuval Harari liest man ja tatsächlich: „Im 21. Jahrhundert werden die Menschen vermutlich ernsthaft nach der Unsterblichkeit greifen. (…) Und für jedes technische Problem gibt es eine technische Lösung. Wir müssen nicht auf das Jüngs­te Gericht warten, um den Tod zu überwinden. Dazu reichen ein paar Freaks in einem Labor…“

Zweifel am KiTa-Glück
Wie gut sind KitTas eigentlich für Kinder? Stimmt es, dass frühe Bildung „zentral für den Bildungserfolg und Chancengerechtigkeit unserer Kinder“ ist, wie Bundesfamilienministerin Lisa Paus behauptet?
In den ersten drei Jahren sei kognitives Lernen kontraproduktiv, so die Psychoanalytikerin Erica Komisar. In dieser Zeit lernen Kinder überwiegend sozial-emotional. Erst wenn das Kind hier gefestigt ist, kann es mit den Frus­trationen des Lernens zurechtkommen. Bis zu einem Alter von etwa drei Jahren spielen Kinder auch nicht miteinander, sondern eher parallel zueinander. Die viel beschworene Sozialisierung, die Kinder in KiTas lernen sollen, geschieht also erst sehr viel später. (…) In Deutschland leidet eines von vier Kindern unter einer psychischen Erkrankung. Diese Kinder neigen häufig früh zu ADHS-Diagnosen, Gewaltbereitschaft oder auch depressiver Abwesenheit.
Gerade die letzte Gruppe findet in der Fremdbetreuung kaum Beachtung, da sie als Brav gelten. Die sichere Bindung und das einhergehende Urvertrauen ist grundlegend für die psychische Gesundheit des gesamten Lebens. In den ersten drei Lebensjahren erfülle die Mutter eine einzigartige biologische Rolle, um diese Bindung von Augenblick zu Augenblick sicherzustellen, so Komisar. Erst nach den ersten drei Jahren sei ein Kind einigermaßen imstande, mit Stress und Widrigkeiten umzugehen. Bis dahin sei die Mutter das Zentrale Nervensystem des Kindes. Dabei spielt das Hormon Oxytocin eine große Rolle. Das senkt nämlich das Level des Stresshormons Cortisol beim Kind, wenn es selbst dazu noch nicht fähig ist. Zu viel Cortisol in der frühen Kindheit steht mit vielen psychischen Erkrankungen in Verbindung.
Die Tagespost v. 8.8.24
Dass Kleinkinder – mindestens bis zum 3. Lebensjahr – die Nähe der Mutter zu ihrer positiven Entwicklung brauchen, ist wissenschaftlich aufgrund der Erfahrungen unbestritten. Kinder passen damit nicht in den Lebensentwurf der meis­ten jungen Frauen. So werden sie eben trotzdem in KiTas abgeschoben oder sie kommen gar nicht erst zur Welt:

Der Kinderwunsch
sinkt stark
Die soziologische Forschung zeigt. Die Zahl der kinderlosen Paare steigt kontinuierlich. Auch der Anteil der Menschen, die sagten, dass Kinder zu einem „erfüllten Leben“ gehören, ist gesunken. Zwischen 2009 und 2023 ging der erhobene Kinderwunsch von 2,1 auf 1,68 Kinder pro Frau zurück. Zu diesem Befund kam der Generations- und Gender-Survey (…) Die Forscherinnen und Forscher haben dazu über 8.000 Teilnehmende zwischen 18 und 59 Jahren im Zeitraum Oktober 2022 bis 2023 befragen lassen. Dabei zeigt sich:
Die Anzahl jener Frauen, die sich überhaupt kein Kind wünschen, hat sich mehr als verdreifacht. Demgegenüber ist auch die Anzahl der Frauen, die sich genau ein Kind wünschen, gefallen. Die Anzahl der Frauen mit höherem Kinderwunsch ist noch deutlicher gesunken. Laut Schätzungen wird die Kinderlosigkeit für die in den 1990er Jahren Geborenen 23 bis 24 Prozent betragen,“ so Tomás Sobotka von der ÖAW.
Kurier v. 21.10.24
Das heißt: Österreichs Bevölkerung – so wie sie sich derzeit darstellt – wird massiv schrumpfen. Im Vorjahr betrug die Fertilitätsrate 1,3 Geburten pro Frau im gebärfähigen Alter. Das heißt: 100 Frauen werden in der nächsten Generation durch nur mehr etwas mehr als 60 Mädchen ersetzt, ein Schrumpfen um etwa 40% von einer Generation zur nächs­ten. Zeichen einer lebensmüden Gesellschaft, die  immer noch Abtreibung forciert, auf Kosten sogar der Grundrechte:

Verurteilt, öffentlich still gebetet zu haben
Ein Mann, angeklagt, still in einer Abtreibungs-„Pufferzone“ in Bournemouth gebetet zu haben, wurde in einem überraschenden Urteil des Amtsgerichts von Bournemouth schuldig befunden. Der Stadtrat von Bournemouth, Christchurch und Poole hat Adam Smith-Connor, einen Militärveteranen und Vater von zwei Kindern, nach einem Verhör durch das Amt betreffend die „Art seiner Gebete“ angeklagt, als er im November 2022 in der Nähe einer Abtreibungseinrichtung für ein paar Minuten anhielt, um zu beten. Das Gericht verurteilte Smith-Connor zu einem bedingten Freispruch und zur Zahlung von Verfahrenskosten in der Höhe von 9.000 £.
Ein bedingter Freispruch ist eine Form der Verurteilung, die bedeutet, dass Smith-Connor nur dann verurteilt wird, wenn er in den nächsten zwei Jahren wegen weiterer Straftaten verurteilt wird. In seiner Entscheidung begründete das Gericht, dass sein Gebet einer „Missbilligung der Abtreibung“ gleichkam, da man an einer Stelle sah, wie er den Kopf leicht gesenkt hielt und die Hände gefaltet hatte.
ADF-Aussendung v. 16.10.24

Wo die Kirche lebt – und wo sie stirbt

 
Afrika: ein Kontinent auf dem die Kirche rapid wächst  

Die jüngsten Statistiken, veröffentlicht von der vatikanischen Agentur Fides, für 2022 zeigen, die neuen starken Lebenszeichen und die Bruchstellen einer mittlerweile komplett weltweiten Einrichtung. Wenn auch die Gesamtzahl der Katholiken auf der Welt weiter steigt – mittlerweile sind es 1,389   Milliarden, also fast jeder fünfte Mensch –, zeigt deren Verteilung eine einzigartige Veränderung. In Europa ist der Niedergang offenkundig: 2022 hat die Zahl der Gläubigen um 474.000 abgenommen. (…)  Afrika verzeichnet eine unglaubliche Dynamik. Der Kontinent hat einen Zuwachs von 7 Millionen Gläubigen derzeit also 275 Millionen, was 19,6% der Katholiken weltweit entspricht – nur ein Prozentpunkt weniger als Europa!
Diese Verschiebung beobachtet man auch bei den Seminaristen auf der Welt. (…) In Afrika ist deren Zahl – mit 34.541 Priesteramtskandidaten – dreimal so groß wie die in Europa und um 726 größer als im Jahr 2021. Mittlerweile ist einer von drei Seminaris­ten weltweit Afrikaner. Knapp hinter Afrika folgt Asien mit 31.767 Seminaristen. Auf diese beiden Kontinente konzentrieren sich 60% der künftigen Priester der katholischen Kirche, also drei von fünf.
Famille Chrétienne v. 26.10.24
Das darf uns Christen immer wieder zuversichtlich stimmen: Auch wenn bei uns die Austrittszahlen aus der Kirche hoch sind, in anderen Regionen der Erde fällt die Frohe Botschaft auf fruchtbaren Boden. Von dort wird auch unser alter Kontinent neue Impulse empfangen können.

Frau darf Männerorden beitreten
Nach 16 Jahren Kampf hat eine Frau das Recht, einer vom spanischen Verfassungsgericht anerkannten Männerbruderschaft beizutreten. Der Grundsatz der Nichtdiskriminierung übertrifft alles, sogar den gesunden Menschenverstand. Und es kann die libertas Ecclesiae untergraben.(...) Das spanische Verfassungsgericht, das in den letzten Jahren weitgehend auf einer Linie mit den Sozialisten war, entschied mit einer beunruhigenden und skandalösen Entscheidung vom 5. November, dass die Entscheidung der Bruderschaft von „Schiavitù Pontificia, Reale e Venerabile del Santo Cristo“  von La Laguna auf der Insel Teneriffa, María Teresita Laborda nicht als ihr Mitglied aufzunehmen, im Widerspruch zum Recht auf Nichtdiskriminierung steht.
La Nuova Bussola Quotidiana
v. 9.11.24
16 Jahre Kampf! Man kann sich vorstellen. mit welchem Enthusiasmus Maria Teresia bei den Brüdern aufgenommen werden und wie wohl sie sich dort fühlen wird. Aber darum geht es ihr sicher gar nicht. Es geht um Machtdemonstration: Nichtdiskriminierung als Instrument der Aushebelung bisheriger Rechte.

Christen im
Gegenwind
In seinem „Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen in Europa Bericht 2024“ identifizierte OIDAC-Europa 2.444 antichristliche Hassverbrechen, die im Jahr 2023 von Polizei und Zivilgesellschaft in 35 europäischen Ländern dokumentiert wurden, darunter 232 persönliche Angriffe auf Christen, wie Beläs­tigungen, Drohungen, körperliche Gewalt usw. In diesen Zahlen sind Daten des ODIHR/OSZE enthalten, das im Jahr 2023 1.230 von zehn europäischen Regierungen registrierte antichristliche Hassverbrechen festgestellt hat, gegenüber 1.029, die von Regierungen im Jahr 2022 registriert wurden. (…) Laut OIDAC Europe war Frankreich unter den Ländern mit fast 1.000 antichristlichen Hassverbrechen im Jahr 2023 besonders besorgniserregend; im Vereinigten Königreich stieg die Zahl der Vorfälle auf über 700; und in Deutschland war ein Anstieg der antichristlichen Hassverbrechen um 105% zu verzeichnen, von 135 im Jahr 2022 auf 277 im Jahr 2023. Neben gewalttätigen Angriffen stellte der Bericht von OIDAC-Europe auch Diskriminierung von Christen am Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben in einigen europäischen Ländern fest, was zu einer zunehmenden Selbstzensur unter Christen in Europa führt. Im vergangenen Jahr kam es auch zu einer Reihe von Einschränkungen der Religionsfreiheit durch europäische Regierungen, die von Verboten religiöser Prozessionen bis hin zur gezielten Verfolgung von Christen wegen der friedlichen Äußerung ihrer religiösen Überzeugungen reichten.
OIDAC-Report v. 15.11.24
Immer wieder werden erschreckende Zahlen über die Christenverfolgung in unseren Tagen veröffentlicht. Europa scheint vergleichsweise davon nicht betroffen zu sein. Aber der Schein trügt: Auch auf unserem Kontinent wächst eine christenfeindliche Grundstimmung, die sich auch in Übergriffen äußert.

Parlament gegen Recht auf Abtreibung
Am 5. November verabschiedete das slowakische Parlament eine Resolution gegen die Aufnahme des (angeblichen) „Rechts, ungeborene Kinder zu töten“ in die Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Zu der Parlaments­entscheidung sagte die polnische Vorsitzende von „Human Life International Polska“, Ewa Kowalewska: „Die slowakische Pro-Life-Bewegung ist stark. Allerdings gibt es ebenso wie auf Polen Druck seitens des Europäischen Parlaments und der Vereinten Nationen,  die dreist einen linken Standpunkt durchsetzen. Und dagegen müssen wir uns wehren.“
Kath.net v. 14.11.24
Bei der derzeitigen Entwicklung ist es geradezu erstaunlich, dass es in der EU immer noch Parlamente gibt, die sich gegen Abtreibung entscheiden. Das ermutigt, den Kampf gegen dieses schreckliche Unrecht nicht aufzugeben.

Jugendliche: mehr Interesse am Glauben
Das Bistum Amsterdam-Haarlem startet die Initiative „Credo“ auf Youtube und verschiedenen sozialen Medien. Ziel ist es, jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, online und offline tiefer in den katholischen Glauben einzutauchen.
Darüber informiert ein Beitrag auf der Website des Bistums Amsterdam-Haarlem (Niederlande). „Wir sehen eine starke religiöse Wiederbelebung“, sagt Albert-Jan Boontje, einer der Initiatoren dieses Projekts. „Es gibt eine wachsende Gruppe junger Menschen, die den Katholizismus kennenlernen möchten. Credo möchte dieser Gruppe dienen. Wir sorgen dafür, dass junge Menschen auf vielfältige Weise mit der römisch-katholischen Kirche in Kontakt kommen können.“
Boontje schildert, dass er eine religiöse Wiederbelebung unter jungen Menschen im Westen feststelle. „Es gibt mehr Interesse an Religion im Allgemeinen und am Katholizismus im Besonderen. Auch in den Niederlanden sieht man immer mehr junge Menschen, die alleine eine Pfarrei besuchen oder katholische Kanäle in den sozialen Medien abonnieren.“
Dann berichtet Boontje, dass „Jugendliche, die konvertiert sind, sagen, dass sie von den Informationen in den sozialen Medien stark profitiert haben“.
Kath.net v. 15.11.24
Je größer die Gottferne ist, in der junge Leute heranwachsen, umso eher machen sie die letztlich unerträgliche Erfahrung der Sinnlosigkeit des Lebens. Kann es nicht sein, dass dann die Bereitschaft und das Interesse wachsen, befriedigende Antworten auf die Grundfragen des Lebens zu suchen? Und welche Antwort könnte da attraktiver und überzeugender sein als die befreiende Botschaft Jesu Christi!





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