1928 in Nordvietnam geboren, tritt Marcel Van 1944 bei den Redemptoristen in Hanoi ein. 1952 legt er seine ewigen Gelübde ab und arbeitet in der Schneiderei des Ordens in Saigon. 1954 verlassen die Franzosen Vietnam. Der Norden des Landes gerät unter kommunistische Herrschaft. Marcel Van will den dort verbliebenen Gläubigen - die meisten sind geflüchtet - eine Stütze sein und er übersiedelt dorthin.
1955 wird er, weil er die Regierung des Südens öffentlich verteidigt, verhaftet. Schwere Verhöre, fünf Monate Kerker in einem dunklen Loch. In einem Brief an seinen Ordensoberen: “Keine Angst, ich halte durch bis zum Tod."
1956 wieder Verhöre, Prozesse, Verurteilung zu 15 Jahren Konzentrationslager, “Umerziehung" im Gulag. “Alle Katholiken hier sind sehr stark im Glauben... Ich bin wie ein kleiner Pfarrer hier. Die Menschen kommen zu mir, um sich zu stärken." Er hört zu und tröstet...
1957 Überführung in ein anderes Lager. Nach schwerer körperlicher Mißhandlung sperrt man ihn zwei Jahre in ein dunkles Verließ.Monatelang ist er angekettet. Im Juni 1959 zieht man ihn mit Tuberkulose und Beri-beri aus dem Loch. Er ist nur mehr Haut und Knochen, alle sind entsetzt über seinen Zustand und berührt von seinem Mut. Es folgen drei Wochen Agonie. Am 10 Juli stirbt Marcel Van. CG