Am 30. April 2000 sprach der Papst Schwester Faustyna Kowalska heilig: “Durch diese Geste möchte ich heute dem neuen Jahrtausend diese Botschaft (von der Barmherzigkeit Gottes, Anm.) übermitteln. Ich übergebe sie allen, damit sie lernen, immer besser das wahre Antlitz Gottes sowie das wahre Antlitz der Brüder zu erkennen." Besagte polnische Nonne lebte von 1905 bis 1938. In ihren Visionen hat Christus mit ihr gesprochen. Darüber hat sie ein Tagebuch (TB) geführt. Darin wird sie zur großen Künderin der Barmherzigkeit Gottes:
“Verkünde, daß Barmherzigkeit die größte Eigenschaft Gottes ist" (TB 301). “Meine Barmherzigkeit ist so groß, daß sie in der ganzen Ewigkeit durch keinen Verstand, weder von Menschen noch von Engeln, ergründet werden kann" (TB 699). “Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie sich nicht zur Quelle Meiner Barmherzigkeit hinwendet. Über jene Seelen, die sich ihr nähern, ergieße Ich ein ganzes Meer von Gnaden" (TB 699). “Aus Meiner Barmherzigkeit schöpft man Gnaden mit nur einem Gefäß: und das ist das Vertrauen" (TB 1578). “Bevor ich als der gerechte Richter komme, komme ich als König der Barmherzigkeit" (TB 83).
“Du selbst hast drei Möglichkeiten, dem Nächsten Barmherzigkeit zu erweisen: Erstens durch die Tat, zweitens durch das Wort und drittens durch das Gebet. In diesen drei Stufen ist die Fülle der Barmherzigkeit enthalten" (TB 742). “Gebet ist mir am liebsten, und zwar für die Umkehr der Sünder. Du sollst wissen, daß dieses Gebet immer erhört wird" (TB 1397).
Und darauf vertrauen sie - sieben bis 14 Personen. In der Kirche am Danielsberg im Mölltal, in Kärnten. An jedem Zweiten eines Monates. Da treffen sie sich zu einer einstündigen Andacht. In Ehrfurcht vor dem anwesenden Herrn. Mit Wort, Gesang und Musik. Sie beten dabei den von Schwester Faustyna empfohlenen “Barmherzigen Rosenkranz". Für sieben Bezugsgruppen: “Für die eigene Umkehr", “für die Umkehr der gegenwärtigen und zukünftigen Feinde - Feinde von uns, unseren Kindern und Bekannten", “für die Umkehr warmherziger, gutmütiger Menschen, welche aber die Barmherzigkeit Gottes noch nicht erkennen", “für die Umkehr kaltherziger, bösartiger Menschen, welche die Barmherzigkeit Gottes gar nicht erfahren möchten", “für die Armen Seelen im Fegfeuer", “Für die Umkehr der Jugend", “für die Umkehr von Priestern und Ordensleuten".
Den immer gleichbleibenden Andachtstext haben sie selbst geschrieben. Mit ihren Herzen. Darum verwundert es auch nicht, daß eine “Schnupper-Person" feststellte: “Hier wird echt gebetet. Ich komme wieder." Ja, in dieser schlichten Bergkirche in den Hohen Tauern Kärntens beten sie nicht für den Frieden, nicht für die Gerechtigkeit, nicht für sozial Benachteiligte - sie beten für die Umkehr der Sünder. Hier verwandelt Gott die Menschen, hier schafft Er mit Hilfe einer außergewöhnlichen Gebetsandacht neue Menschen durch Seine Barmherzigkeit
Josef Messner
Das “Tagebuch der Sr. Maria Faustyna Kowalska" (Parvis-Verlag Preis: öS 400.-) Der Text der Andacht am Danielsberg kann kostenlos bezogen werden bei: “Die Freunde vom Danielsberg", Rottau 4, A-9815 Kolbnitz.