VISION 20003/2001
« zum Inhalt Internes

Leserbriefe

Artikel drucken

„Oute“ mich als Christin

VISION 1/2001 bewegt mich, Ihnen meinen Beitrag zum Thema “Geld" und “Versorgung durch den Herrn" zu schicken. Seit zehn Jahren lebe ich - damals freikirchlich bekehrt, inzwischen wieder tiefkatholisch - mit den biblischen Ideen der “Zehnten"-Abgabe, und ich habe es ernst gemeint: Ich durfte erleben, daß Gott mich nie im Stich gelassen hat, obwohl die Berechnung meines Zehnten anhand meines Bruttoeinkommens damals das Familienbudget eindeutig über Jahresfrist in die roten zahlen hätte führen müssen. Gott stellt mir zu meiner Überraschung gebefreudige Christen und Freunde zur Seite, die allerdings von meinem Wagnis nichts wußten. (Ich bin Alleinerziehende mit vier Kindern.)

Mein neuestes Erlebnis ist das des letzten Jahres mit meinem Auto - das heißt, es war ja immer Gottes Auto, nie “meines"! Seit ich es nicht mehr habe, ist mein Leben geruhsamer geworden, und diese Ruhe brauche ich um meiner Gesundheit willen dringend. Und ich bin zu einer begeisterten Bus- und Bahnfahrerin geworden, da ich mich getrieben sehe, dann immer intensiv für die Mitfahrenden zu beten - mal globaler, mal speziell für einzelne, die der Heilige Geist mir zeigt.

Ganz gefahrlos, und nie verkehrt, dachte ich mir ... und bete oft den Rosenkranz. Dabei sah ich mich selbst ausgetrickst: An der Stelle des “Ehre sei dem Vater..." mach ich gewöhnlich ein Kreuzzeichen. Was jetzt? Mitten in der Straßenbahn??

Ich sage mir tapfer: Ich habe nichts zu befürchten. Schließlich ist dies ein freies Land! Und ich mache mir Mut. Wofür Scham? Ich bin Botschafterin des Königs der Könige! Und meist überwinde ich meine Menschenfurcht und Scham, “oute" mich als Christin, als betende. Und die Kraft meines Gebetes wächst...

Danke für die “Vision". Sie trifft mich immer wieder ganz persönlich, auch in ihrer Offenheit für den Reichtum, den wir an unseren freikirchlichen und “protestantischen" Geschwistern haben, ohne aber die Zugehörigkeit zur katholischen (allumfassenden) Kirche zu verschleiern oder rechtfertigen zu müssen.

Ina-Maria Akila, Adalbert-Probst-Str. 23, D-40595 Düsseldorf


Überall verbreiten

VISION 2000 gefällt mir so gut. Möchte sie am liebsten überall verbreiten. Viele Christen haben den Weg verloren. “Vision" hilft ihnen umzukehren, zurückzufinden zu ihrem Schöpfer und auch zur Kirche. Bete, daß sie eine klare Linie behält durch Gottes Geist geführt.

Agnes Treinen, B-4790 rue de Reuland 25c


Politischer Mißbrauch

Der Bericht über Franz Jägerstätter entspricht den üblichen politisch motivierten Mißbräuchen einer einseitigen Sicht von Religion. Man ist noch immer von der Kriegspropaganda vor 50 Jahren belastet. Wer war am Niedergang der Religion und Moral seither schuld? Die Märtyrer der bolschewistischen Besetzung von Ostdeutschland werden immer noch verschwiegen. Unrechtsstaaten gab es nicht nur in Deutschland, nebenbei wurde Hitler durch eine freie Volksabstimmung gewählt. Auch die Österreicher haben den Anschluß freiwillig anerkannt. Daß wir Südtiroler vom NS-Staat verraten wurden, war auch unsere Enttäuschung. Es gibt aber keinen Grund, die bolschewistische Gefahr zu verschweigen. Wer sich damals der Wehrpflicht entzog, arbeitete für den Kommunismus.

Ferdinand v. Marsoner, St. Walburg-Ulten


Brieffreundschaft mit Südafrikanerin

Meine Frau Veronica und ich möchten uns recht herzlich dafür bedanken, daß sie uns Ihre Zeitschrift zum wiederholten Male gratis zugeschickt haben. Sie war wie immer sehr lehrreich. Ich möchte Ihnen mitteilen, daß ich gebürtiger Deutscher bin und seit Anfang 1995 in der Heimat meiner Frau lebe, die Mischling ist. Wir haben zusammen zwei Kinder. Meine Frau hat ursprünglich Zwillinge erwartet, aber leider wird nur ein Kind überleben. Wir sind beide protestantisch erzogen worden, ich lutherisch, sie calvinistisch. Nachdem unser erstes Kind kam, wurden wir katholisch. Seitdem fühlen wir uns wohl.

Mein Frau hätte sehr gern eine Brieffreundin... Die Korrespondenz kann auf Deutsch geführt werden.

Dietrich Christian Voigt, Paulingstraat 35, 6830 Wolseley, Südafrika


Kinderwunsch

Herzlichen Dank für die Veröffentlichung unseres Gebetstreffens “Kinderwunsch". Die Reaktionen sind überwältigend. Es haben sich bei uns bis jetzt 20 Personen gemeldet, die auch im Gebet mit uns verbunden sein möchten. Schriftliche und telephonische Nachrichten kamen aus Salzburg, Tirol, Steiermark, Burgenland und Niederösterreich. Manche Ehepaare warten schon viele Jahre auf das erste Kind und manche auch auf ein weiteres. Wir wurden auch von einem Ehepaar gebeten, die Jugendlichen ins Gebet einzuschließen und um ihre Reinheit zu bitten.

Wann halten wir unser nächstes Treffen? Am 7. Juni.

Elisabeth Weinlich, A-1210 Donaufelderstr. 40/1/3


Werdet Ihr jetzt liberaler?

Schau, schau, wie vielschichtig und breitgefächert diesmal die Themen in VISION 2000 sind! Wird Ihnen da nicht schwindlig auf so schlüpfrigem Terrain? Sollte das eine Öffnung bedeuten? Jedenfalls ist es ein gewaltiger Spagat zwischen dem Geist zweier so kontroverser Kardinäle wie Ratzinger und Newman, noch Kontinuität innerhalb einer Zeitschrift zu finden.

1. Ratzinger: Es steht außer Zweifel, daß die Kirche die Wahrheit verkünden muß, ohne Rücksicht auf die Zeitströmungen. Aber es geht ja darum, was die Wahrheit ist, in ihrer Definition liegt der Konflikt. Wieviele Widersprüche sind allein zwischen den Pontifikaten zu finden, ganz zu schweigen von den zahllosen divergierenden Amtsverständnissen verschiedener Bischöfe. Und wie oft ist ein Laie dem Geist Christi näher gestanden als die Bischöfe und Päpste seiner Zeit! Siehe Jägerstätter, der ja diesmal bei Ihnen zu Ehren kommt.

2. Newman: Sein enormer und berechtigter Ruhm ist erst posthum entstanden. Zu Lebzeiten erlebte er trotz seiner außergewöhnlichen Leistungen hauptsächlich Marginalisierung. Gleichzeitig mit ihm gab es nämlich einen zweiten berühmten Konvertiten in England, der zwar nicht so eloquent und integer war, sich aber der Römischen Machtstrukturen wesentlich besser bedienen konnte und schneller zu gewaltigem Einfluß gelangte : Die Graue Eminenz des 1. Vaticanums, Kardinal Manning, der durch sein diplomatisches Geschick dem Unfehlbarkeitsdogma den Boden bereitete, dem Unfehlbarkeitsdogma, das Newman für eine tragische Entgleisung Roms hielt. Newmans seelsorgerischen Intentionen in England stellte sich Manning zeitlebens entgegen, und erst der Wechsel von Pius IX. zu Leo XIII. verschaffte Newman die höchstverdiente Kardinalswürde...

Ist in derart kontroversen Vorgehensweisen der Kirchenführung die e i n e Wahrheit zu finden? Welcher Papst ist päpstlicher ?

Nandi Friedel, 3233 Kilb, Grünbichl, Stöckl

Wir vertrauen darauf, daß Gott die Kirche in der Wahrheit hält. Das heißt nicht, daß jede päpstliche Personalentscheidung irrtumsfrei sein muß.


Evangelisch und gern VISION-Leser

Im Sommer 1999 sah ich durch Zufall im Stephansdom Exemplare von VISION 2000, die mich so begeistert haben, daß ich die Zeitschrift sofort bestellt habe. Ich selbst bin Christ evangelisch-lutherischen Glaubens und auch dankbar für das, was Gott meiner Kirche und damit auch der Gemeinschaft aller Christen durch Martin Luther geschenkt hat, vor allem das mehrfache “allein": allein Jesus Christus, allein durch Gnade, allein durch Glauben, allein die Heilige Schrift. Aber ich suche das Gnadenwirken Gottes auch in den anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften.

So entdeckte ich das geistliche Leben in der Oasenbewegung “Licht und Leben" in der katholischen Kirche Polens und fand in den Erscheinungsorten Lourdes, Fatima und besonders in Medjugorje - wo ich bereits fünfmal war - Zugang zu Marias Bedeutung als Mutter der Jünger (also auch meine Mutter), als mit königlicher Vollmacht ausgerüstete Betreiberin der Sache Jesu. Das lutherische Bekenntnis kennt zwar keine Anrufung der Heiligen, aber die Erscheinung der Heiligen des Alten Bundes, Mose und Elia, auf dem Verklärungsberg zeigen, daß Jesus und den Jüngern die Kommunikation mit den Heiligen des Himmels durchaus normal erschien.

Ich bin dankbar, in Ihrer Zeitschrift eine klare Verankerung in Ihrer eigenen Kirche vereint zu finden mit einer tiefen Liebe - auch Ihrer Leser - zu allen gläubigen Christen.

Christian Kellermann, An der Bahn 15, D-02929 Rothenburg


Verlassen

Letztes Jahr hat mein Mann uns verlassen, so daß wir (meine Tochter, 20 Monate, und ich) nun gezwungen sind umzuziehen. Die momentane Situation ist sehr schwer für mich, zumal unsere Ehe sehr auf dem Glauben aufgebaut schien. Ich möchte es nicht wahrhaben und bin auch aus christlicher Überzeugung gegen Scheidung. Nun bin ich aber zu diesem Schritt gezwungen, um mir ein Minimum an Sicherheit zu geben. Trotzdem möchte ich das Ja, das ich vor Gott gesprochen habe aufrechterhalten und alles in Gottes Hände legen - auch wenn das sehr schwer ist. Es würde mich freuen, wenn Sie das Thema einmal behandeln können.

S.H.


War das ironisch gemeint?

Ein Zeitgeschehen-Artikel “Tolle Werbung mit Kondomen" hat mich soweit irritiert, daß ich nachfragen möchte. Habe ich den eigentlichen Sinn, weil vielleicht ironisch gemeint, nicht verstanden oder von welcher Seite muß ich den Inhalt betrachten, damit er mit der klaren Linie Ihrer Zeitschrift übereinstimmt, die ich so schätze? Als ich las, daß mittels Postkarte Künstler Kondome verschicken, dachte ich sofort an eine gängige Methode der angehenden Absolventen unserer Schule, die meistens ihrer Maturazeitung ein Kondom beilegen.

Aus Gesprächen mit Schülern jeder Altersstufe kann ich in etwa ableiten, wie ihre Haltung zur Sexualität ausschaut. Da reden sie ganz offen, Gott sei Dank, und diese Sichtweise muß uns mit Sorge erfüllen. Von der Sicherheit und der Sinnhaftigkeit der Kondome sind die Schüler durchwegs überzeugt. Die Argumente der Aids-Hilfe Organisationen fallen auf fruchtbaren Boden. Liebe reduzieren die Jugendlichen fast ausschließlich auf körperliche Intimitäten. “Solange es Spaß macht, ist alles erlaubt" , lautet ihre Devise, und Liebe wird mit Spaß gleichgesetzt. Das darf nicht verwundern, und ich würde den jungen Menschen zuletzt einen Vorwurf machen, denn sie werden an allen Ecken und Enden mit diesen Parolen gefüttert und die Erotik-Bilderflut, von profitbesessenen Erwachsenen ausgeschüttet, kann nur solche Wirkung erzeugen.

Rudolf Pomaroli, Pomaroli@zirl.net

Sollten auch andere Leser verunsichert gewesen sein: Der Kommentar war ironisch gemeint, offenbar nicht erkennbar genug.

© 1988-2025 Vision2000 | Sitz: Hohe Wand-Straße 28/6, 2344 Maria Enzersdorf, Österreich | Mail: info@vision2000.at