Sind Sie erschrocken, als Sie das Thema des Schwerpunkt auf der Titelseite gelesen haben? Für viele erweckt das Wort Keuschheit Assoziationen mit: verklemmt, sexualfeindlich, erzkonservativ, vorgestrig, und, und. Mit solcher Sichtweise könne man vor allem der aufgeklärten Jugend nicht kommen. Mag sein…
Tatsache ist aber auch, dass gerade Papst Johannes Paul II. viel über die Theologie des Leibes geschrieben und gesprochen hat. Dass er dabei ein anspruchsvolles Bild des Umgangs mit der Sexualität entworfen hat, dürfte sich herumgesprochen haben. Und das Erstaunliche: Er scheute sich nicht, es den Jungen, die zu Hunderttausenden zu den Weltjugendtagen kamen, als Leitbild vor Augen zu stellen! Bei ihnen stieß es jedenfalls weit eher auf ein positives Echo als in den katholischen Medien. Daher fand die Botschaft leider viel zu wenig Verbreitung. Der Schwerpunkt dieser Nummer will einen kleinen Beitrag dazu sein.
Vielleicht ist Ihnen, liebe Leser, an dieser Stelle schon aufgefallen, dass ich - so gut es eben geht - die neue Rechtschreibung verwende. Der Leserbrief einer 15-Jährigen (siehe nebenan) war dazu der letzte Auslöser. Schon zuvor hatten uns Leser diesbezüglich kritisiert. Also gut, wir nehmen von der alten Rechtschreibung Abschied. Im Grunde genommen macht uns das jedoch das Leben leichter: Die Korrekturprogramme im Computer funktionieren nach der neuen Rechtschreibung und fast alle Texte, die wir erhalten oder scannen, sind in ihr verfasst.
Was habe ich noch auf dem Herzen? Jetzt, zur Jahresmitte ist wohl wieder einmal der rechte Zeitpunkt, Ihnen, liebe Leser, für Ihre Spenden zu danken. Wenn ich sehe, wie eindringlich manche Einrichtungen um finanzielle Unterstützung bitten müssen, bin ich wirklich beschämt, wenn ich bedenke, wie selbstverständlich, Sie für das materielle Auskommen dieser Zeitschrift sorgen und mir dadurch ersparen, fortgesetzt auf die Bedeutung des Mediums hinzuweisen. Es würde mir auch nicht gut von der Hand gehen, weil ich ein schlechter Verkäufer bin. Daher nochmal und aus ganzem Herzen: vielen, vielen Dank für die Unterstützung, die nun schon im 23. Jahr trotz steigender Kosten diese, von keiner Institution subventionierte Publikation ermöglicht.
Zuletzt doch noch eine Bitte: Sollte Ihnen diese Ausgabe gefallen, zögern Sie nicht, sie bei uns - auch in größerer Zahl - anzufordern, wenn Sie die Möglichkeit sehen, sie weiter zu verbreiten. Wir schicken sie Ihnen, wie immer, gerne gratis zu.
Bleibt mir zum Schluss im Namen des ganzen Teams einen gesegneten, erholsamen Sommer zu wünschen.
Christof Gaspar
PS: Im August ist wegen der Urlaube das Büro nur sporadisch besetzt. Wer uns daher telefonisch erreichen will, den bitten wir, den Anrufbeantworter zu benutzen.i