Auch der Schwerpunkt dieser Nummer soll dem Thema gewidmet sein. Die kürzlich erfolgte Veröffentlichung der neuesten Bevölkerungszahlen für Österreich hat uns dazu angeregt: Es gab einen neuen Rekord bei den Scheidungen im Vorjahr und weiter sinkende Eheschließungszahlen. Das heißt: weniger Ehen und diese immer instabiler und weniger kinderfreudig, wie die Geburtenstatistik belegt.
Lassen wir es bei diesen wenigen Hinweisen bewenden. Sie genügen, um zu zeigen, wie bedroht die Situation der Familie heute ist. Fast möchte man sie auf die Rote Liste der bedrohten Arten setzen.
Viele deuten diesen Vorgang als Umbruch zu neuen Formen des Zusammenlebens, die eben der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts besser entsprächen. Mag sein, daß wir einem solchen Wandel unterliegen. Sich mit ihm abzufinden, wäre jedoch ein Untergangsrezept. Denn je mehr die Familien zerfallen, umso deutlicher wird auch, daß es ohne sie nicht geht. Denn psychisch gesunde und leistungsfähige Menschen bedürfen in ihrer Kindheit der Geborgenheit in einem stabilen persönlichen Umfeld, eben in einer Familie.
Weil Familie also eine unabdingbare Notwendigkeit ist, wollen wir auf den folgenden Seiten fragen, was alles dazu beitragen kann, daß dieses Abenteuer, das nach wie vor so viele anstreben, auch heute gelingen kann.
Christof Gaspari