Hören Sie auf mit den Schauergeschichten
In Ihrer Ausgabe 3/11 habe ich den Artikel über das Fegefeuer (Schmerz und Freude) gelesen und muss sagen, ich bin nur mehr entsetzt. Der Mensch kann nach dem Tod nicht mehr geläutert werden, weil er eben tot ist. Im Buch Daniel wird der Zustand des Todes beschrieben – der Mensch weiß nichts, fühlt nichts (wie im Schlaf) und wird bei der Wiederkunft Christi aus dem Grab geholt (Auferstehung!). Die Möglichkeit der Läuterung gibt es nur zu Lebzeiten! Natürlich ist das nicht die katholische Lehre – sehr wohl aber die biblische.
Ich bitte Sie, hören Sie auf, gläubige Menschen mit Schauergeschichten einer seltsamen Mystikerin aus dem 15. Jahrhundert zu verängstigen. Lesen Sie die Heilige Schrift, dort finden Sie alles, was es über Tod und Auferstehung zu sagen gibt.
Michaela Csersky, A-1150 Wien
Wir fühlen uns nun einmal der katholischen Lehre verpflichtet. Die Lehre vom Fegefeuer ist sehr wohl biblisch begründet (siehe 1Kor 3,15; 1Petr 1,7; 2 Mak 12,46).
Wahre und falsche Mystik
In VISION 2/11 gaben sie Hilfen zum Erkennen wahrer und falscher Mystik. Wie unter Karl Rahner auf Seite 29 beschrieben, ist das „Prophetische und Visionäre aus der Geschichte des Christentums nicht wegzudenken. Auch das kleine Tor einer Privatoffenbarung sei gepriesen, wenn Menschen dadurch den ersten Eingang in eine wirkliche Erfassung des Christentums finden.“ (…) Irritiert war ich allerdings durch das, was von Poulain und von Franz von Sales eingefügt wurde. Wenn man es nämlich geschichtlich betrachtet, fällt auf, dass der Himmel gerade in den letzten beiden Jahrhunderten sehr oft und deutlich durch Jesus und die Mutter Gottes gesprochen hat. Andererseits ist in dieser Zeit auch der Niedergang des christlichen Gutes und der Kirche ebenso offensichtlich geworden für jene, die noch die Wahrheit und die Gerechtigkeit in sich und im Volk suchten. Wie sollte es Gott da nicht auch ein besonderes Anliegen gewesen sein, den Glauben bei den Menschen wieder zu entfachen. Darf sich Gott nicht darum sorgen? (…)
Die geschichtliche Entwicklung betrachtend, hat die Glaubenskongregation im Jahr 1966 die Canones 1399 und 2318 des kirchlichen Gesetzbuches dahingehend geändert, dass es nicht mehr verboten ist, Schriften über neue Erscheinungen, Offenbarungen, Prophezeiungen und Wunder ohne Imprimatur zu veröffentlichen. Die Auffassungen über Privatoffenbarungen haben sich also auch entwickelt. Und das mit Recht, denn wahre Offenbarungen sind Gottes Werk und der Mensch kann sie aus sich nicht für wahr – weder vor Jahrhunderten noch heute – sondern nur als mit dem Evangelium vereinbar erklären. Andererseits hat man aber den großen Wert solcher Offenbarungen für das Heil der Seelen und die Entwicklung der Kirche durch die Freigabe ohne Imprimatur erkannt, um sie unter das Volk bringen und die oft miss?verstandene endgültige Offenbarung Christi wieder besser verstehen zu können. (…) Meines Erachtens gibt es unter den heute bekannten Offenbarungen viele echte, denn die Erneuerung und die Heiligung des Gottesvolkes ist noch nie so dringend notwendig gewesen…
Hans Hofmann, D-97631 Bad Königshofen
Die in VISION zitierten Stellen zur Mystik sollten die Komplexität des Phänomens aufzeigen. Sie sind als Appell zur Unterscheidung der Geister aufzufassen. Wenn August Poulain und Franz v. Sales Warnungen aussprechen, so aus guten Gründen. Privatoffenbarungen zu beurteilen, bleibt auch heute der Kirche vorbehalten.
Zurück zur Anbetung Gottes
Zu dem in Nr. 3/2011 abgedruckten Leserbrief „So manche Katastrophe ist hausgemacht“ möchte ich auf mein Heft: Wert der Heiligen Messe und der Vergebung hinweisen (erhältlich unter: www.ATG-Verlag.de). Darin gehe ich, wie der Titel schon sagt, auf Heilung (vor allem von psychischen Belastungen) durch die Vergebung ein und auf den Gottesdienst – Gott tut Dienst an uns Menschen. Der Mensch muss zurück zu seinen Wurzeln, zur Anbetung Gottes, wozu die Sonntagsheiligung den ersten Platz einnehmen sollte. Wie im AT beschrieben, wird Gott uns zur Seite stehen, wenn wir Ihn darum bitten. Die Naturkatastrophen sind eine Warnung an uns Menschen, auch das steht schon in der Heiligen Schrift.
Annette Tutas, D-46354 Südlohn
Ein Netzwerk des Gebets für Priester
Mein „dringendes“ Anliegen ist es, für die Priester zu beten. Es wird – gerade in unserer Zeit – viel an ihnen herumkritisiert. Kritik kann heilsam, ja notwendig sein, aber sie soll in Liebe geschehen. Ich glaube, es ist wichtig, dass sich unsere Priester angenommen und getragen wissen – trotz aller Fehler und Mängel, die sie, wie jeder Mensch, natürlich auch haben. Es geht nicht darum, sie auf ein Podest zu heben, förmlich zu entrücken. Aber wir dürfen uns ruhig bewusst sein, dass sie in einer besonderen Weise Christus repräsentieren. Vor allem natürlich bei der Feier der Heiligen Messe, aber nicht nur dann. Sie sollten Christus immer gegenwärtig setzen. Gerade in Zeiten, in denen die Sünden – schwerwiegende Sünden mancher Priester (die allerdings Jahrzehnte zurückliegen) - so offen zutage getreten sind, ist es wichtig, klarzustellen, dass es nicht wieder ein falsches Autoritätsgefühl geben soll. Denn das wäre der Nährboden für Missbrauch, der geistlich, seelisch, körperlich sein kann.
Mir geht es also nicht darum, alles, was ein Priester sagt oder tut ungeprüft als richtig anzusehen. Auch nicht die Augen davor zu verschließen, dass die fruchtbare Zusammenarbeit von Laien und Priestern oft schwierig ist. Wir sollten aber bedenken, dass sie Christi Auftrag erfüllen, Jesus Christus zu den Menschen zu bringen und die Menschen zu Ihm. Zu Menschenfischern wollte er die Priester machen. Sie sollten Seine Barmherzigkeit erfahren lassen und wie Mose immer wieder für das Volk eintreten.
Beten wir daher viel für unsere Priester! Unterstützen wir ihre seelsorgliche Arbeit durch unser Gebet. Ein priesterliches Volk sind wir – und das wäre eine dieser priesterlichen Aufgaben. Lassen wir unsere Priester nicht im Stich! Bitten wir Maria, die Mutter aller Priester, um ihre Hilfe!
Anni Kainrath, A-3672 Maria Taferl
Rechnet Ihr nicht mit jungen Lesern?
Da meine Eltern Eure Zeitschrift beziehen, habe ich auch schon öfters darin gelesen. Sie schreiben immer wieder interessante Artikel zu aktuellen Themen und reden Klartext. Darüber freue ich mich sehr. Was ich jedoch nicht verstehe ist, dass Sie das ganze Heft hindurch die alte Rechtschreibung verwenden (z. B. dass mit ß). Älteren Menschen fällt dies möglicherweise nicht auf, da ich aber nur die neue Rechtschreibung kenne, stört mich dieser Umstand beim Lesen. Außerdem bestätigt er die landläufige Meinung: Kirche ist alt. In mir kommt auch der Verdacht, dass Sie gar nicht mit jungen Lesern rechnen, die nur die neue Rechtschreibung kennen. Könnten Sie nicht diesbezüglich eine Umstellung vornehmen? Ich möchte Sie aber trotzdem bestärken, weiterhin durch gute Beiträge entschieden für die Kirche einzutreten.
Johanna Singer (15), singer.jojo@aon.at
Weil wir schon ähnliche Ermahnungen bekommen haben und uns über jugendliche Leser freuen, steigen wir ab nun auf die neue Rechtschreibung um.
Mail aus der norddeutschen Diaspora
In der norddeutschen Diaspora ist die VISION 2000 aus Wien ein willkommener – weil selten gewordener – Beitrag der Glaubens- und Kirchentreue. In Zeiten, da der Durcheinanderwerfer schon tief in die Strukturen und Herzen mancher Ortskirchen und Verbände eingedrungen ist, bedarf es der Stützung der Rechtgläubigen und Weisung durch katholische Zeitschriften wie der VISION 2000. Allen, die daran mitwirken und so auch das Werk des Heiligen Vaters unterstützen, ist von ganzem Herzen zu danken!
Bernd Schnitter OP, Hamburg, bernd.schnitter@dominikaner-hamburg.de
Das Kreuz: Zeichen für Gewaltlosigkeit
René Girard, emeritierter Professor an der Stanford University, untersuchte die Zusammenhänge zwischen Religion und Gewalt – im Besonderen die Wurzeln des Ritualopfers in den archaischen und antiken Religionen. Girard führt überzeugend aus, dass die rituelle Tötung eines Opfers den drohenden Zerfall einer Gemeinschaft vorübergehend aufhalten kann. Er prägt dafür den Ausdruck des mimetischen bzw. imitierenden Konfliktes, der sich nach Girard in fast allen archaischen Kulturen nachweisen lässt und durch ein Menschenopfer gesühnt wird. In völligem Gegensatz zu dieser Geisteshaltung steht die Bibel, insbesondere die Evangelien. Sie sind die einzigen religiösen Schriften, die eine radikale Abkehr von diesen archaischen Mustern darstellen. In den archaischen und antiken Mythen ist das Opfer schuldig und der Mob, der die Tötung fordert, unschuldig. In den prophetischen Texten der Bibel und in den Evangelien ist es genau umgekehrt. Diese Kehrtwendung stellt eine der bedeutendsten Zäsuren in der Menschheitsgeschichte dar.
Vor diesem religionsgeschichtlichen Hintergrund ist das Kreuz nicht mehr Symbol der christlichen Religionen, sondern das stärkste Zeichen für Gewaltlosigkeit. Daran ändert sich auch nichts, wenn das Kreuz immer wieder für Machtausübung und Gewalt missbraucht worden ist. Es ist mir daher unverständlich, wie diese wesentliche Bedetung des Kreuzes, Symbol für eine gewaltfreie Welt, zunehmend aus der Öffentlichkeit verbannt wird.
Dr. Max Profanter, A-6080 Igls
Ein wunderbares Buch
Im Christiana-Verlag habe ich Alexa Gasparis wunderbares Buch 33 Lichter für die Welt entdeckt und es sofort bestellt. Ich bin absolut begeistert von den vielfältigen Schicksalen, aber auch den Wegen, wie der Herr einzelne Menschen führt: zum Teil aus tiefster Finsternis, aus schrecklichen Erlebnissen heraus und hinein in ein versöhntes, missionarisches Leben mit Gott. Kaum hatte ich z.B das Zeugnis von Heinz Hein gelesen, habe ich „zufällig“ in den KTV-Sender geschaut und sehe auf dem Bildschirm genau diesen wunderbaren Mann, wie er Zeugnis von seinem Unfall und seiner Umkehr gibt. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der auf seinem Glaubensweg weiter kommen möchte hin zu einer persönlichen Beziehung zu Jesus. Wunderbar, dass Sie das so liebevoll zusammengestellt haben.
Bernhard Enderle, D-78052 Villingen-Schwenningen