Banken: Die Gewinne sprudeln wieder
Bei den Großbanken sprudeln die Gewinne wieder. So freuen sich nicht nur die Aktionäre der Deutschen Bank über Milliardengewinne. Als Geldmaschine erweist sich rund um den Globus erneut die Investmentbanking-Sparte, die den Handel mit Aktien, Anleihen, Devisen und Rohstoffen abwickelt. Also jener Geschäftsbereich, der im Zuge der Finanzkrise in die Kritik geraten war. Auch bei Österreichs Großbanken hat sich die Stimmung deutlich aufgehellt. Erste-Bank-Chef Andreas Treichl gelang es im ersten Quartal 2010, das Ergebnis um zehn Prozent auf 255,2 Millionen Euro zu steigern.
(…) Seit Ausbruch der Finanzkrise vor drei Jahren kündigten Regierungen weltweit neue Spielregeln für die Finanzbranche an. (…) Doch die meisten Vorhaben sind im Sand verlaufen. Britische und amerikanische Banken verkaufen hochkomplexe Finanzprodukte – so, als wäre nichts geschehen. (…) Eine internationale Finanztransaktionssteuer ist nicht in Sicht. Weltweit abgeschmettert wurden zudem sämtliche Versuche, die Branche über eine eigene „Bankensteuer“ zur Kasse zu bitten und so einen Teil der Krisenkosten zu schultern. (…) Vom europäischen Rettungspaket für Griechenland haben in erster Linie deutsche und französische Großbanken profitiert. Sie haben große Bestände an griechischen Staatsanleihen gekauft, die sie nun nicht abwerten müssen, obwohl es sich um „Ramschpapiere“ handelt.
Die Presse v. 8.6.10
Wer nichts aus Krisen lernt, ist zum Untergang verurteilt. Wie aktuell ist doch das Wort der Schrift: Sie sehen und sehen nicht… Ramsch?papiere werden so zu Ertragsobjekten. Dabei ist den Experten klar: Der Kaiser ist nackt. Mit seinen nicht vorhandenen Kleidern wird dennoch gehandelt…
Griechenland wird nicht zurückzahlen
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, zweifelt an einer Schuldenrückzahlung durch Griechenland. „Ob Griechenland über die Zeit wirklich in der Lage ist, diese Leistungskraft aufzubringen, das wage ich zu bezweifeln“, sagte Ackermann in der ZDF-Sendung Maybrit Illner am Donnerstagabend. Dazu bedürfte es „unglaublicher Anstrengungen“. Dennoch müsse Griechenland stabilisiert werden. Wenn das Land „fallen würde“, würde das „mit großer Sicherheit auch auf die anderen Länder“ übergreifen und könnte zu „einer Art Kernschmelze“ führen.
FAZ v. 14.5.10
Statt die Banken an die Leine zu legen, schiebt die Politik das Problem vor sich her, bis es demnächst unlösbar ist.
Das Elter
Anweisung an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern: Ab sofort müssen Texte geschlechtergerecht formuliert werden. Das bedeutet, bestimmte Wörter stehen von nun an auf der Schwarzen Liste. Der 22seitige Sprachleitfaden für die Stadtverwaltung verbietet beispielsweise das Wort „Fussgängerstreifen“. Neu soll man stattdessen „Zebrastreifen“ schreiben und sagen. „Mit dem Wort Fußgängerstreifen sind nur die Männer gemeint“, sagt Nadine Wenger, Projektmitarbeiterin bei der Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann in Bern. Zebrastreifen dagegen sei ein neutraler Begriff. Weitere Wörter wie Anfängerkurs, Führerausweis und Mannschaft stehen auf dem Index. „Unser Ziel ist die Gleichstellung von Mann und Frau. Und dazu gehört eben auch eine geschlechtergerechte Sprache“, erklärt Wenger.
(…) Auch die Bundeskanzlei hat einen Leitfaden für die Mitarbeitenden beim Staat verfaßt. Der geht sogar noch weiter. Auf 192 Seiten wird erklärt, wie man in welcher Situation geschlechtergerecht korrekt formuliert. Und auch die Liste der „diskriminierenden Wörter“ ist länger. Statt Vater oder Mutter sollte man laut Bund besser „der Elternteil“ oder „das Elter“ schreiben. „Der Leitfaden ist für amtliche Publikationen verbindlich“, sagt Isabel Kamber, stellvertretende Leiterin Zentrale Sprachdienste, Sektion Deutsch.
Blick v. 4.6.10
Hätten Sie, liebe Leser, so einen Unsinn für möglich gehalten? Die Gender-Ideologie ist totalitär, sie verändert unsere Sprache und damit unser Denken, sie kennt kein Pardon.
Priester gegen Zölibat?
Für innerkirchlichen Sprengstoff dürfte eine Studie des Soziologie-Instituts an der Universität Linz sorgen: Demnach sind sechs von zehn Weltpriestern für die Abschaffung des Pflichtzölibats. 31 % für Beibehaltung des Zölibats. Für die Studie hat das Institut für Soziologie der Uni Linz insgesamt 1.700 Fragebögen an die österreichischen Weltpriester geschickt – also an alle Priester, die nicht aus einem Orden kommen. Knapp ein Viertel der Adressaten hat die Umfrage beantwortet. Die Umfrage wurde im Herbst 2009 durchgeführt… (…) 31 % der befragten Priester sprechen sich für die Beibehaltung des Pflichtzölibats aus, aber 59 % wollen eine Abschaffung. 10% haben sich der Stimme enthalten.
Zu den positiven Erwartungen, die mit der Abschaffung des Pflichtzölibats verknüpft werden: Am stärksten wurde bewertet, daß der natürliche Sexualtrieb gestillt werden kann, daß es zu weniger Einsamkeit im Leben von Priestern kommt – und daß die Abschaffung helfe, innere Konflikte von Priestern abzubauen. (…) Laut den Studienautoren fällt vor allem eine Tendenz auf: Je älter die befragten Priester sind, desto kritischer ist ihre Einstellung zum Pflichtzölibat. Am stärksten für die Abschaffung des Pflichtzölibats sind in der Umfrage die Weltpriester in der Diözese Linz eingetreten nämlich zu drei Viertel.
ORF v. 9.6.10
Im Umfeld des Mißbrauchsskandals ein gefundenes Fressen für viele Medien. Dabei ist das Ergebnis keineswegs aussagekräftig, denn drei von vier Priestern gaben keine Antwort! Geantwortet haben mit großer Wahrscheinlichkeit primär die zölibatskritischen. Dafür spricht auch das Ergebnis in der Diözese Linz, in der ja viele lehramtskritische Priester wirken. Eigentlich wäre es Sache des katholischen Journalismus, das richtig zu stellen. Allerdings…
Kritik am katholischen Journalismus
Mein Vorwurf an die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) ist der der Manipulation durch Selektion. Hier wird einer bestimmten theologischen und romkritischen Richtung dadurch Vorschub geleistet, daß eben vorzugsweise bestimmte Meldungen verbreitet und bestimmte Vorgänge verschwiegen werden. (…) Man fragt sich, warum die KNA eine ausführliche Meldung verbreitet, wenn der jüdische Professor Michael Wolffsohn Papst Benedikt zum 5. Jahrestag seiner Wahl vorwirft, er habe „alles verpatzt“, aber einen nur wenige Tage später im selben Blatt erschienenen weit fundierteren Beitrag des Schriftstellers Martin Mosebach verschweigt, der das Pontifikat Benedikts lobt?
Die tendenziöse Arroganz, auszuwählen, was die Leser wissen sollen und was nicht, das überhebliche Herabblicken auf alles „Fromme“ (was bei KNA seit Jahren nur noch unter der Rubrik „Brauchtum“ erscheint), ist eine Degenerationserscheinung kirchlicher Medienleute. Um ja nicht als „Verkündigungsjournalist“ gebrandmarkt zu werden, geben sie den Kirchengegnern in ihrer Berichterstattung einen unangemessen großen Raum und versuchen – selbst da, wo sie als Fachjournalisten mit Sach- und Aufklärungsinformation gefragt wären – eine über der Kirche stehende schein-neutrale Haltung einzunehmen, die der Wahrheit und der Lüge oft gleichermaßen dient. Dieser Konformismus, diese Schere im Kopf raubt katholischem Journalismus zusehends die Professionalität und blockiert auch die Erneuerung der Kirche.
Bernhard Müller in PUR magazin 5/10
Geburten: äußerst bedrohender Tiefstand
In Deutschland sind 2009 etwa 30.000 Kinder weniger zur Welt gekommen als im Vorjahr. Das Statistische Bundesamt teilte am Montag in Wiesbaden mit, daß im vergangenen Jahr 3,6 Prozent weniger Kinder geboren wurden als 2008. (…) Damit kamen 2009 etwa 190.000 weniger Kinder zur Welt als Menschen verstarben, 2008 lag die Zahl noch bei 168.000. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) sagte, der Rückgang der Geburtenzahl sei darauf zurückzuführen, daß es heute weniger Frauen gebe. „Die Zahl der Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren ist allein in den vergangenen vier Jahren um mehr als eine halbe Million gesunken.“
Sueddeutsche.de v. 18.5.10
Und die Spirale wird sich weiter nach unten drehen, wenn es nicht zu einer geistigen Erneuerung aus dem Glauben kommt. In China ist eine solche jedoch im Ansatz zu erkennen – Gott sei Dank:
Der Glaube in China
Wer die vollen Kirchen, die Inbrunst der Gläubigen, den Ernst der Taufbewerber, die Freude der vielen jungen Ordensfrauen erlebt, bekommt eine Ahnung davon, mit welcher Macht der Heilige Geist in dieser Zeit das ostasiatische Riesenreich durchpflügt. Überall wird von unerklärlichen Heilungen berichtet, es ist ein Massenphänomen bei katholischen wie protestantischen Christen. Vor allem auf dem Land bringen Familien ihre Kranken zum Priester, zur Ordensfrau oder auch in eine protestantische Gemeinde. „Seht wie sie einander lieben“, hieß es über die ersten Christen. „Unsere Gesellschaft ist so kalt geworden“, sagt eine junge Chinesin in einer der neuen Gemeinden, die wir in der südwestchinesischen Provinz Sichuan besuchen. „Jeder fährt nur noch die Ellbogen aus, um schnell zu Geld zu kommen. Hier bei den Christen habe ich eine Gemeinschaft gefunden, bei der es anders ist, wo man sich hilft, wo einer für den anderen da ist.“ (…) „Das Christentum“, sagt uns ein Wissenschaftler an der Volks?universität Peking, „bringt etwas, was China dringend braucht: die Nächsten- und die Feindesliebe, und die Entdeckung der menschlichen Person“. Chinas kommunistische Regierung hat schon vor Jahren an einigen Hochschulen Institute zur Erforschung des Christentums gegründet. In der chinesischen Kultur ist man gewohnt, großen Lehrern zu folgen, Vorbildliches zu kopieren. So hat sich die Staatsführung nach Maos Tod gefragt, wie es der Westen geschafft hat, ein solches Maß an Wohlstand, Sicherheit und Lebensqualität zu erreichen und die alte chinesiche Kultur so weit abzuhängen. Die Leiterin eines solchen Instituts teilt uns ihre Forschungsergebnisse mit, die viele Intellektuelle im Westen erstaunen würden: Nicht überlegene Waffen oder ein besseres Wirtschaftssystem hätten den Westen vorangebracht. Motor des Fortschritts sei das Christentum gewesen. Über die rein geistige Beschäftigung mit diesen Fragen sind so viele Intellektuelle ohne Bindung an christliche Gemeinden zum Glauben gekommen, daß man in China vom Phänomen des „Kulturchristentums“ spricht.
Michael Ragg, PUR magazin 5/10
Europa allerdings nimmt freiwillig Abschied von seinem „Wachstumsmotor“.
Verschreibe die Pille nicht mehr
Seit 1980 bin ich Frauenärztin. So, wie das für viele junge Frauenärzte üblich war, habe ich zu Beginn meiner Tätigkeit künstliche Verhütungsmittel verschrieben, bis ich in meiner Praxis einige schwere Zwischenfälle erlebte. Eine 35 Jahre alte Frau hatte zweimal hintereinander einen schweren Schlaganfall erlitten. Eine 17jährige Sportlerin nahm die Pille nur zur Zyklusregulation. Folge: Halbseitige Lähmung nach schwerem Schlaganfall. Eine 25jährige erlitt einen Herzinfarkt. Drei Fälle, relativ schnell hintereinander. Wenn man die Beschreibung der Nebenwirkungen von Medikamenten auf Beipackzetteln liest, dann ist das eindrücklich, jedoch längst nicht so eindrücklich, wie wenn man einen solchen Fall in der Praxis hat.
Ich war erschüttert. Ich schaute genauer hin. (…) Die Pille (wirkt) zu einem gewissen Grade frühabtreibend. Damit begann meine kritische Auseinandersetzung mit der Verhütung allgemein: Ich riet den Frauen von der Pille ab und klärte intensiv über die Nebenwirkungen auf. Als ich 1991 meine eigene Praxis eröffnete, verschrieb ich die Pille nicht mehr. Die Risiken und Nebenwirkungen der Pille sind nicht geheim. Sie sind veröffentlicht. (…) Auch in niedrigstmöglicher Dosierung bleiben Pillen ein hochpotentes Hormon, das dem Cortison ähnlich ist. Wissenschaftliche Studien ergeben 20 Todesfälle auf 100.000 Anwenderinnen. Der Cholesterinsenker Lipobay wurde 2001 von der Firma Bayer freiwillig vom Markt genommen. Denn unter diesem Medikament gab es 0,2 Todesfälle je 100 000 Anwender. Nun ist Lipobay im Gegensatz zur Pille ein Arzneimittel für Kranke. Bei der Pille geht es dagegen um Todesfälle bei gesunden Frauen. Eine medizinisch ziemlich einmalige Tatsache.
(…)Die Weltgesundheitsorganisation hat die Pille 2005 als krebserregend bezüglich Brust-, Leber- und Muttermundkrebs definiert. Eine weitere Folge ist die Zunahme der Sterilität. Denn die künstliche Hormongabe mit der Pille führt zur kompletten Einstellung der körpereigenen Produktion der weiblichen Hormone zur Fortpflanzung. (…) Weitere Folgen können Leberschäden, erhöhte Anfälligkeit für Geschlechtskrankheiten, Depressionen, Libidoverlust, Kopfschmerzen, Migräne, Haut- und Augenerkrankungen und mehr sein, auf die ich hier aus Platzgründen nicht eingehen kann.
Gabriele Marx, ausgebildete Hebamme und Frauenärztin, in „Die Tagespost“ v. 18.5.10
Es ist wichtig, dies wieder einmal in Erinnerung zu rufen.
Drei Vaterunser für einen Milchkaffee
Die Tourismousvereinigung der kroatischen Hauptstadt hatte einen wahrlich geistvollen Einfall. Auf ihrer Hompage empfiehlt sie Zagreb-Touristen einen Besuch im geistlichen Kaffeehaus „Jedro“ (Segel) im Stadtteil Jarun, in dem man für seine Getränke mit Gebeten bezahlt. Für einen Milchkaffee beispielsweise bezahlt man drei Vaterunser. Am teuersten ist ein Cola: Dafür muß der geneigte Kaffeehausbesucher fünf „Gegrüßet seist Du Maria“ berappen. (…) Laut dem Webportal "Tportal.hr" kam die Idee zum Kaffeehaus der Pfarrjugend, die nach der Messe noch ein wenig zusammenbleiben wollte. Im ersten kroatischen geistlichen Kaffeehaus arbeiten vier bis fünf freiwillige Kellner, den Betrieb bezahlen Sponsoren und die Pfarre. Das Lokal ist nur sonntags nach der Messe von 13.00 bis 14.00 Uhr geöffnet, doch man überlegt, die Öffnungszeiten auszuweiten. Denn der Ansturm ist groß: Das Kaffeehaus erweiterte sein Angebot von ursprünglich sechs auf 30 Tische. 60 bis 80 Besucher haben Platz. Alkohol und Zigaretten sind verboten.
Der Standard v. 17.6.10
Ideen muß man haben. Das ist Neuevangelisierung, wie sie sich Papst Johannes Paul II. gewünscht hätte.