Nur in der Kraft des Heiligen Geistes
Von einer sechswöchigen Missionsreise nach Afrika zurückgekehrt, finde ich etwas Zeit in der Nummer 5/2001 zu lesen. Dein Artikel auf Seite 5f hat mich angesprochen. Dabei vor allem Deine Erklärung was es heißt, geliebt zu werden. Richtig schreibst Du auch, daß guter Wille allein nicht genügt, um die beinahe übermenschliche Herausforderung von Ehe und Familie zu bestehen.
Meine langen Erfahrungen in Ehe (bald 39 Jahre), Charismatischer Erneuerung (fast 28 Jahre) und im Dienst in der Kirche zeigen, daß Christentum in Fülle - und damit auch die christliche Ehe - nur in der Kraft des Heiligen Geistes gelingen kann. Jesus gibt Seinen Jüngern ausdrücklich den Auftrag darauf zu warten, bevor sie in Seinem Namen aktiv werden sollen (Apg 1, 8). Zu Pfingsten wurden sie mit Heiligem Geist erfüllt und konnten in wenigen Jahrzehnten die gesamte damalige Welt für Jesus mit dem Evangelium durchdringen. Wir Christen haben den Heiligen Geist in Taufe und Firmung (Konfirmation) erhalten - aber sind wir deshalb auch mit Seiner Kraft in Beziehung gekommen (vgl. 1 Kor 4, 20)? Wir alle müssen die Liebeszuwendung von Gott Vater - wie Jesus bei der Taufe im Jordan - und die Erlösungstat Jesu für meine Sünden, sowie die Kraft des Heiligen Geistes durch ein ganz persönliches Pfingsten oder Damaskuserlebnis erfahren haben, um den Herausforderungen des Alltags gewachsen zu sein. Nur eine lebendige Beziehung mit unserem dreifaltigen Gott ermöglicht, daß wir - auch in unserer Ehe und Familie - ein neues Kapitel der Apostelgeschichte (besser übersetzt: Taten, Tatsachen der Apostel) schreiben können.
Dr. Hans Eisenhardt, ephatha@netway.at
Der Nihilismus hat die Szene betreten
Zu Ihrem Artikel “Umkehr zur Barmherzigkeit" : Schon am Tag nach dem 11. September haben wir, Dechant, Kaplan und ein junger Dr. theol., der auch Dr. der Technik ist, beim Frühstück nach der Frühmesse die Themen behandelt, die Sie anführen. Wir sprachen über “den Bösen" und “das Böse", das Übel, die “Strukturen der Sünde", “die Mächte und Gewalten", über das “Sein zum Tode" und seine neue Aktualität bzw. Rahners “Theologie des Todes". Ich zitierte auch jene Lukasstelle, die Sie zitieren (Lk 13,1-5).
Ich beklagte in diesem Zusammenhang, daß an manchen theologischen Fakultäten mehr Patoraltheologie als Dogmatik gelehrt würde, und diese oft zu sehr als Soziologie. Keiner kennt mehr das Werk von Thomas v. Aquin “De Malo", das die hl. Edith Stein sehr wohl studierte und damit auch ein tieferes Verständnis von den “bösen Tagen" haben konnte, die sie damals im Dritten Reich erlebte und erlitt.
Ich war sehr beruhigt, als ich am selben Tag abends über Radio Vatikan die Mittwochgeneralaudienzansprache des Papstes hörte; denn er nannte den Feind klar und deutlich beim Namen: “Satan!" Das ist natürlich diametral entgegengesetzt zur Linie von CNN und ORF und allen Medien, die eine globalisierte Form der beginnenden Kriegsberichterstattung lieferten und jene Klischees und jenen Abklatsch einer metaphysiklosen, seichten Philosophie des Säkularen bis zur Stunde liefern.
Wir müssen einfach tiefer blicken, “die Metaphysik der geschichtlichen Ereignisse" betrachten. Mag Osama Bin Laden wirklich ein Schurke oder ein Krimineller sein, ein religiöser Fanatiker oder ideologisch Verirrter, wir tun darüber hinaus recht, im Sinne ignatianischer Unterscheidung, hier jene “discretio" zu üben, die uns erlaubt, das metaphysische Schlachtfeld und sein apokalyptisches Panorama vor das geistige Auge zu bringen. Die Neuevangelisierung muß den Gott der Liebe, den dreieinigen Gott, stärker betonen und darf sich nicht “in einer schleichenden Islamisierung" (Karl Rahner!) einem deistischen oder masonerischen Gottesbild unterordnen. Insofern war es höchste Zeit, daß auch einmal ein Artikel wie “Der Koran hat zwei Gesichter" gedruckt wurde, was im Trend heutiger Medien gegen den Strom zu schwimmen bedeutet.
Das zentrale Kerygma vom Dreieinigen Gott, der die Liebe ist, bleibt schließlich auch die Bedingung der Möglichkeit echter, authentischer christlicher “Toleranz" im interreligiösen Dialog. “Am Ende siegt die barmherzige Liebe", dieses Zeugnis der beiden Gymnasiastinnen Cassie Bernall und Rachel Scott unterstreicht dieses zentrale Kerygma und wohl auch aus den Pressesplitern auf Seite 27 “Ich liebe Dich": “Liebe war das einzige, was sie dem Haß ihrer Mörder entgegensetzen konnten."
Ehe ich heute VISION 2000 las und den “L'Osservatore Romano", blätterte ich die letzte Nummer von MultiMedia durch. Wenn man sieht, wie die Gesellschaft im Netz (Internet!) der globalisierten Verführung und Versuchung zappelt, kommt einem das Wort in den Sinn, “Wer würde noch gerettet werden, wenn diese Tage nicht abgekürzt werden?"
Leben wir nicht schon in diesem “Peirasmos", in dieser eschatologischen Situation?
Dem “Triumph des Unbefleckten Herzens" Mariens am Ende, wenn Christus als Sieger da ist, gehen jedenfalls dramatische und apokalyptische Ereignisse voraus, das wußten schon Friedrich Nietzsche, Wladimir Solowjow und John Henry Kardinal Newman, und auch die Seligen von Fatima. “Der Nihilismus, der unheimlichste aller Gäste" (Nietzsche!) hat die Szene betreten, und er ist das Ende des hedonistischen Konsummaterialismus und wie des dialektischen kommunistischen Materialismus des neuzeitlichen Fortschrittglaubens, er stürzt in Cascaden wie die beiden Türme des WTC in die Tiefe" und im Donner nur noch Asche bleibt" (J.B. Felix, Lied vom Propheten).
Prof. Mag. Josef B. Streibl, jb.streibl@aon.at
Sehr gut für die Firmvorbereitung
Gestern habe ich VISION 2000 zum ersten Mal gelesen und bin tief beeindruckt. Selbst praktizierender Katholik und neuerdings Firmgruppen(beg)leiter, bin ich immer auf der Suche nach den “richtigen Worten", um Menschen diesseits der 50 (no offense meant!) der Wahrheit näherzubringen. Vielen Dank für die inspirierten und inspirierenden Beiträge! Ich ersuche, in Zukunft die schriftliche Ausgabe von Vision2000 zugesandt zu bekommen - zwar werde ich sie ab jetzt ziemlich sicher im Internet lesen, aber zur Weitergabe an Interessierte wäre ein schriftliches Exemplar hilfreich.
Georg Stöger, A-1180 Wien
Leider weniger Leser als die “Krone"
Ich bin ein großer Freund Ihrer Zeitschrift, weil sie die Wahrheit verbreiten. Schade, daß Sie nicht so viele Leser wie die Kronenzeitung haben, nämlich dann wären ein Drittel der Österreicher, wenn nicht mehr Freunde Gottes, Jesu und Mariens. Aber eines Tages werden wir Christen siegen, denn Jesus selbst wird auf die Erde kommen und Gottes Herrlichkeit verkünden.
Thomas Natiesta, ThOmZzZ@sms.at
Ein großes Lob für VISION 2000
Seit einiger Zeit schon lese ich VISION 2000; ich bin mit vielem einverstanden und zu manchem habe ich eine andere Meinung - aber das ist wohl normal. Aber was das letzte Heft (5/2000) betrifft, muß ich Ihnen doch ein großes Lob aussprechen, sowohl was das Thema “Familie" betrifft, als auch v.a. der Auszug aus der Predigt von Kard. Scheffczyk: eine so deutliche Sprache und eine so klare Analyse unserer Gesellschaft und Zeit!
"Gott sei Dank" gibt es nicht nur Menschen, die solches aussprechen, sondern auch solche (wie Sie), die für die Verbreitung dieser Gedanken sorgen!
Univ.-Prof. Dr. Michael Ernst, Institut für Alt- und Neutestamentliche Wissenschaft, Universitätsplatz 1, A-5020 Salzburg
Nicht vorsorgen bis 2003?
Wie immer habe ich die neue Vision mit Freude gelesen. Auch das Interview mit Maria Loley über die Barmherzigkeit hat viele gute praktische und für jedermann lebbare Anregungen geboten. Nur ein Satz hat mich etwas stutzig gemacht: “Ich muß nicht heute schon für 2003 vorsorgen." Nun, das Jahr 2003 ist schneller, als man denkt - konkret in 13 Monaten - angebrochen. Ich bewundere jene Menschen, die (allerdings kraft einer ganz spezifischen Berufung!!!) in allen wirtschaftlichen Belangen der göttlichen Vorsehung vertrauen.
Doch kann dies die Haltung eines christlichen Laien, der mitten in dieser konkreten Welt lebt, sein? Besteht für diese ganz große Mehrheit der Gläubigen die Herausforderung nicht gerade im verantwortungsvollen, ehrlichen und geschickten Wirtschaften zum Wohle der eigenen Familie und der vielen bedürftigen Menschen um uns herum? Die Tugend der Losgelöstheit von den irdischen Dingen besteht meiner Meinung nach vielmehr darin, ihnen den richtigen Stellenwert im Leben zuzuweisen, sie also nicht als einzige Quelle des Glücks zu sehen, sondern auch die gute Laune und den inneren Frieden nicht zu verlieren, wenn man plötzlich mittellos da stehen sollte. Diese Form der “christlichen Armut" ist gerade heute ein Balanceakt, der täglich einer neuen Ausrichtung und Kurskorrektur bedarf - ja, der wohl ein Leben lang wieder und wieder neu eingeübt werden muß!
Loe Philipp, Loe-Schweinheim@t-online.de
Gebetsanliegen
Natürlich finde ich Eure Anregung gut, Gebetsanliegen mit in die VISION 2000 aufzunehmen. Bitte gebt aber auch in dem Heft bekannt, daß es solche “Aktionen" auch im Internet gibt: da kann man dann viel aktueller sein, auch direkt reagieren usw. Ein Beispeiel dafür ist die hier genannte Seite:
www.gebetsanliegen.de/servlets/
PrayServlet?auswahl=get
Es gibt meines Wissens aber auch noch weitere (z. B. unter kirchenweb.at, you.at ...)
Br. Michael Gebhart OSB, Benediktinerabtei Weltenburg, Asamstraße 32, D-93309 Kelheim, E-Mail: fraMi@kloster-weltenburg.de
Medjugorje
Warum tun sich manche Menschen - auch gläubige - so schwer mit dem Wallfahrtsort Medjugorje? Dazu kurz meine Erfahrungen: Ich war schon öfters dort und kann darum bezeugen, daß sich da suchende Menschen leichter der Liebe Gotes öffnen können. Durch die besondere Ggenwart der Mutter des Herrn entsteht auch eine besondere Atmosphäre. Und Gott erlaubt ja solche Erscheinungen nicht zum ersten Mal, wie uns das aus anderen Wallfahrtsorten bekannt ist.
Es gehört zum gesegneten Plan Gottes, daß alle Menschen - die ihre “Herzen" und “Handys" auf Empfang stellen, belgeitende Worte und Impulse von der Übereinstimmung der Liebe Jesu und Mariens zu uns Menschen erfahren dürfen.
Bernhard Zimmerbauer, A-4020 Linz