VISION 20004/2011
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Die Sorgen der Konvertiten

Artikel drucken Es gilt, getauften Muslimen eine neue geistige Heimat zu bieten (15 Jahre Institut St. Justinus)

Die Sorgen, Nöte und Ängste von Konvertiten scheinen den wenigsten Christen bei uns im Westen bekannt zu sein. Die Neugetauften fühlen sich oft allein gelassen. Sie werden zwar mit viel Umsicht im christlichen Glauben unterrichtet und auf den Empfang der Sakramente vorbereitet, bis dann der lange ersehnte Tag der Taufe kommt, ein wunderbares Fest. Aber damit ist das Ziel erreicht – und nichts folgt hernach!
Das ist ein eklatanter Fehler, denn in diesem Moment fängt das eigentliche Leben aus der Taufgnade für den Täufling ja erst an! Gerade jetzt müsste der Neugetaufte wirklich „betreut" werden, braucht er die Zuwendung und die Geborgenheit der christlichen Gemeinde.
Christen sollten sich darüber im klaren sein, dass der Religionswechsel eines Muslim (z.B. sein Übertritt zum christlichen Glauben) weder von seiner Familie, noch von seinem Umfeld oder seiner Herkunftskultur als „Privatangelegenheit“ betrachtet wird, sondern immer als ein öffentlicher und politischer Akt gilt.
Die Einsicht in diesen Sachverhalt fordert auch die Kirche in Europa auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihre Neugetauften und Katechumenen vor ernstzunehmenden Bedrohungen schützen kann. Westliche Christen, die diese Nöte meist nur vom Hörensagen oder aus Büchern kennen, sollten ihre leidenden Brüder und Schwestern vermehrt durch Gebet und Gaben unterstützen, denn „wenn ein Teil des Leibes leidet, so leiden alle anderen mit“ (1 Kot 12,26)!
Trotz Verfolgungen und immensen Schwierigkeiten wächst die Zahl der Konvertiten in der islamischen Welt. Es scheint, als ob heute mehr Menschen Christen werden als jemals zuvor. Viele Muslime finden im Islam keine Antwort auf existentielle, geistliche Fragen.
Christus baut Seine Kirche nicht nur im reichen, freien Westen, sondern von Anfang an auch dort (und manchmal gerade dort!), wo sie nach menschlichem Ermessen eigentlich gar nicht existieren dürfte. Gott bewahrt nicht immer vor Leiden – aber aus dem Leiden gehen Menschen oft als gereifte Christen und Vorbilder hervor, die für die Kirche ein großer Segen sind.
Obwohl die Scharia für jeden Apostaten eindeutig die Todesstrafe fordert, sie aber in der Praxis (zumindest gerichtlich) selten angeordnet wird, hat ein Apostat oft weniger mit einer gerichtlichen Verurteilung als mit etlichen gesellschaftlichen Konsequenzen zu rechnen: mit Vertreibung, Enterbung, Scheidung, Verlust der Familie und des Arbeitsplatzes, Drohungen, Schlägen, psychischen und physischen Folterungen, Einschüchterungen, Gefängnis, ja mit dem Tod – und zwar meist durch Familienangehörige.
Alles das sind reale Möglichkeiten für jeden Muslim, der sich dem christlichen Glauben zuwendet, selbst wenn diese Sanktionen nicht jeden Konvertiten zum Christentum treffen. Nur selten geschieht das Wunder, dass die Familie des Konvertiten für den neuen Glauben des „Abgefallenen“ Verständnis aufbringt oder sogar selbst konvertiert.
Wo das nicht geschieht, lebt der Konvertit in ständiger Gefahr vor Entdeckung und Verfolgung.
Auszug aus
Werft die Netze aus! – 15 Jahre Institut St. Justinus


15 Jahre Mission unter Muslimen


Es begann so: Ein türkischer Bub: bewunderte interessiert Bilder und Altäre in einer Linzer Kirche. Der Pfarrer erklärte ihm alles. Daheim wollte der Bub von der Nachbarin, einer gläubigen Frau, mehr über den Glauben wissen. Schließlich erklärte er den Eltern, er wolle Christ werden. Ein Türkisch sprechender Priester wurde gesucht, wollte den Buben aber nur unterrichten, wenn die Eltern mitmachten. Das Ergebnis: Die Familie wurde getauft! Vor allem aber: Es meldeten sich weitere Interessenten – Beginn des Werkes St. Justinus 1996.
Es ist seither gewachsen. Regelmäßig finden Treffen der Konvertiten statt (Wien, Linz, Graz, Augsburg), Lehrbehelfe, Gebetbücher in verschiedenen Sprachen wurden erstellt. So finden seit 15 Jahren auf diesem Weg Muslime zu Jesus Christus. Wir laden Sie, liebe Leser, ein, dieses Werk durch Gebet, freiwillige Mitarbeit, aber auch finanziell zu unterstützen.

Informationen: Institut St. Justinus, Postfach 53, A-8630 Mariazell,Tel: 03882 34440 (Mo-Mi 10 bis 13 Uhr),

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