1000 Kreuze in die Spree
In Berlin hatten am 26. September rund 1.300 Menschen für den Schutz der Ungeborenen demonstriert. Schlimm genug, was sich beim diesjährigen „Marsch für das Leben“ des Bundesverbandes Lebensrecht in Berlin die Gegendemonstranten geleistet haben. Der Ausdruck des Hasses gegen Gott und das, was Christen heilig ist, kannte schier keine Grenzen. Den friedlich für das Leben Demonstrierenden flog eine angebrannte Bibel entgegen und beim ökumenischen Gottesdienst in der überfüllten St. Hedwigs-Kathedrale versuchte eine Frau, mehrere Eier in Richtung Altar zu werfen.
(…) Man stelle sich vor, der Glaube von Juden oder Muslimen wäre in ähnlicher Weise geschmäht, zum Versenken von Symbolen ihrer Religion in die Spree aufgerufen oder ein Exemplar des Korans öffentlich verbrannt worden. Der Aufschrei des Entsetzens wäre unüberhörbar gewesen. Wo bleibt ein solcher Aufschrei über das, was Christen in Berlin erleben mußten? Weil ihre Botschaft totgeschwiegen werden soll, bleibt auch die Reaktion der Gegner unbeachtet und unkommentiert.
Die Tagespost v. 1.10.09
In religiösen Fragen messen die westlichen Medien mit zweierlei Maß: Der Glaube des eigenen Kulturraumes wird mißachtet, den anderen Religionen wird mit Achtung begegnet: ein sicheres Rezept für verheerenden Kulturverlust:
Tote Babys im Müll
Drei Babyleichen haben Arbeiter der Müllentsorgung in einem Problemstoffbehälter in Inzing (Tirol) entdeckt. Der Fund erfolgte bereits Anfang Juli, wurde von der Polizei aber offenbar geheim gehalten. Es dürfte sich aber auch nicht um ein Verbrechen, sondern um einen folgenschweren „Irrtum“ gehandelt haben. Denn nahe des Fundortes befindet sich die Praxis eines Pathologen. Aus dieser stammen die Babys, die teilweise bereits vor zwölf Jahren gestorben sind, aber für Untersuchungen in einem Spezialbehälter gelagert wurden. Eine Drittperson hatte offenbar Abfall aus dem Mehrfamilienhaus des Mediziners entsorgt und dabei auch die Behältnisse mit den Leichen mitgenommen. Konkret konnte dies aber bisher nicht aufgeklärt werden, hieß es im Landeskriminalamt am Sonntag.
Feststeht, daß die drei Babys alle eines natürlichen Todes gestorben sind. Der Pathologe gab an, diese im Auftrag mehrerer Krankenhäuser obduziert zu haben. Die Beamten untersuchen aber derzeit noch, warum die Leichen nicht ordnungsgemäß gelagert beziehungsweise entsorgt wurden.
Kurier 20.7.09
Man beachte die Wortwahl: Kinderleichen lagern bzw. entsorgen!
Ordensspital verweigert Tötung
Weil ein Krankenhaus einer Ordensgemeinschaft einem schwer krebskranken Patienten die seit kurzem zulässige Tötung auf Verlangen verweigert habe, steht es jetzt medial am Pranger, berichtet Kathweb. Das Krankenhaus stellte einen Bericht des Fernsehsender RTL über den Vorfall klar. Ein hinzugezogener zweiter Arzt sei dem Anliegen des Patienten kritisch gegenübergestanden. Schließlich habe der Patient seinen Wunsch nach lebensbeendenden Maßnahmen zurückgezogen.
Der Sender berichtete dagegen, die notwendigen Bedingungen für Tötung auf Verlangen seien erfüllt gewesen. Wegen der Weigerung der Krankenhaus-Direktion hätte die Tötung auf Verlangen in der Wohnung des Patienten durchgeführt werden sollen. Durch den Zeitverlust sei der Mann aber zunächst ins Koma gefallen und später ohne Tötung auf Verlangen verstorben. Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo kündigte an, den Fall untersuchen zu wollen. Er erklärte, es dürfe im Großherzogtum nicht zwei Arten von Krankenhäusern geben. Gesetze seien da, um respektiert zu werden. Sollte sich herausstellen, daß tatsächlich einem Patienten eine Tötung auf Verlangen verweigert worden sei, habe er dafür kein Verständnis.
In Luxemburg ist Tötung auf Verlangen seit Mitte März 2009 unter bestimmten Bedingungen zulässig. (…) Die Debatte hatte Luxemburg an den Rand einer Verfassungskrise geführt, da Großherzog Henri angekündigt hatte, das Gesetz nicht unterzeichnen zu wollen. Mit Zustimmung des Großherzogs wurde deshalb die Verfassung geändert. Seither muss er Gesetze nicht mehr billigen.
Imabe Newsletter Okt 2009
Aus der ausnahmsweise eingeräumten Not_lösung wird wieder ein Rechtsanspruch. Und Bürger, die dieses Unrecht ablehnen, werden zur unmenschlichem Tun gedrängt.
Der überwachte Bürger
Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hat sich die (Datenschutz-)Welt verändert auch in Österreich. Mit der Änderung des Sicherheitspolizeigesetzes darf die Exekutive seit 2008 ohne richterliche Genehmigung auf Standortdaten von Handys und Internet-Logfiles der Provider zugreifen. Als Begründung reicht die schwammige Formulierung „Gefahr im Verzug“. Der Gesetzgeber dachte dabei an Lawinenopfer oder selbstmordgefährdete Personen. (…) Aber durchschnittlich werden täglich etwa 30 bis 40 Standortdaten von Handys ermittelt - die Telefonbesitzer müssen nicht davon informiert werden. Hans Zeger, Obmann des Vereins Arge Daten, etwas sarkastisch: „Demnach müssen wir in Wien sehr viele Lawinen-Unglücke haben.“
Derzeit speichern die Telekombetreiber nur jene Daten, die sie für die Verrechnung brauchen. Mit der EU-Richtlinie 2006/24/EG soll die sogenannte Vorratsdatenspeicherung europaweit vereinheitlicht werden. Die Richtlinie sieht eine Speicherung zwischen sechs und 24 Monaten vor. Bis auf die Inhalte von Gesprächen oder E Mails muß dann alles gespeichert werden: Namen, angerufene und anrufende Telefonnummern, Zeitpunkt, Dauer, bei Handys der jeweilige Standort usw.(…)
Der eigenen Kontrolle gänzlich entzogen sind Daten, die Österreich verlassen. Und das ist etwa auch der Fall, wenn man innerhalb von Österreich eine Bank_überweisung tätigt - etwa seinem Neffen in Linz 50 Euro zum Geburtstag auf sein Konto zahlt. (…) Alle europäischen Daten - auch die innerösterreichischen - landen in einem Rechenzentrum in den Niederlanden. Und werden zur Ausfallssicherung auch nach Virginia in den USA übertragen.
(…)Auch in Großbritannien ist nach den Terroranschlägen von London vor allem die Video- Überwachung forciert worden. London ist die am stärksten überwachte Stadt der Welt - mehr als 500.000 (!) Kameras filmen einen durchschnittlichen Einwohner etwa 300 Mal täglich.
auto touring 10/09
Diese Überwachung, die schon im Rechtsstaat bedenklich ist, wird zur verheerenden Waffe gegen den Bürger, sollte einmal eine Diktatur die vorhandene Infrastruktur für ihre Zwecke nützen.
So bald wie möglich zur Einheit finden
„Wir müssen so bald wie möglich zur Einheit finden und endlich gemeinsam Liturgie feiern, denn die Menschen verstehen unsere Divisionen und Diskussionen nicht.“ Dies erklärte der orthodoxe Bischof Tichon aus Bulgarien gegenüber Papst Benedikt XVI. im Anschluß an die gestrige Audienz, wobei er bekräftigte, daß es wichtig sei, „keine Mühen im Wiederaufbau der Gemeinschaft zwischen Katholiken und Orthodoxen zu scheuen.“ Entsprechend einer Veröffentlichung in der Zeitung L'Osservatore Romano, erklärte Bischof Tichon, Leiter der Diözese von West- und Mitteleuropa des Patriarchats von Bulgarien, daß der theologische Dialog, der in diesen Tagen in Zypern stattfinden würde, wahrhaftig wichtig sei, man dürfe dennoch keine Angst davor haben auszusprechen, daß es notwendig sei, so bald wie möglich einen Weg zu finden, um die Liturgien beider Kirchen wieder zusammen feiern zu können.
(…) Dieses Bestreben sei eine Empfindung, die bei der Arbeit der Generalversammlung seiner Diözese in Rom aufgekommen sei, an der alle Priester und zwei Delegierten von jeder Bulgarisch-Orthodoxen Pfarrgemeinde teilgenommen hatten.
Kath.net v. 24.10.09
Wie erfreulich! Und ebenso hoffnungsfroh stimmt folgende Meldung:
Anglikaner - Rom öffnet die Arme
Der Vatikan hat am Dienstag eine Apostolische Konstitution angekündigt, mit der ermöglicht werden soll, dass übertrittswillige Anglikaner zur vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche finden können. In der Konstitution wird festgehalten, daß für die ehemaligen Anglikaner ein Personalordinariat errichtet wird. Außerdem können gewisse Elemente der anglikanischen Spiritualität und des liturgischen Erbes beibehalten werden. Vorgesehen ist auch, daß diese Gläubigen einen eigens für sie ernannten Bischof bekommen. In letzter Zeit sei die Zahl anglikanischer Priester und Gläubiger gestiegen, „die mit Rom in sichtbarer und voller Kommunion stehen wollen“.
kath.net v. 20.10.09
Sportler sind suchtgefährdet
Mit Marie-George Buffet (damals Sportminister) haben wir bei der Befragung von Suchtkranken in Entziehungsanstalten während der Jahre 1999 und 2000 festgestellt, daß mindestens 15% von ihnen ehemalige Leistungssportler waren (Sportstudenten oder Wettkampfsportler). Wir haben damals den Nachweis geführt, daß es sich da um eine recht gefährdete Gruppe handelt mit sehr frühem Einstieg oder Mißbrauch, der unter drei deutlich erkennbaren Umständen auftritt: Ende der Karriere, Versagen im Wettkampf oder Nichtberücksichtigung bzw. Verletzung. In den letzten 10 Jahren hat sich diesbezüglich nichts geändert: Das System interessiert sich nicht wirklich für seine gefährdeten Bürger.
Le Figaro v. 14.10.09
Mit der Professionalisierung hat der Sport seine spielerische Dimension weitgehend eingebüßt. Schon Kinder werden unter Druck gesetzt, siegen zu müssen. Denn nur der Sieg zählt. „We are the champions - no time for losers“, singt die Popgruppe „Queens“.
Unfaßbar große Schuldenberge
EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia warnt vor Gefahren für die langfristige Haushaltsstabilität in 13 der 27 EU-Staaten. Im Nachhaltigkeitsbericht 2009 ordnet Almunia diese Länder einer Hochrisikogruppe zu, bei der zweifelhaft sei, ob sie langfristig die Kosten ihrer Schulden durch Staatseinnahmen decken könne, berichtet die Financial Times Deutschland.
(…) Die 13 Staaten eint, daß die Defizite und Schuldenstände als Folge der Krise weit über die Grenzen des Stabilitätspakts von 3,0 und 60 Prozent der Wirtschaftsleistung hinausgeschossen sind. Die drei größten Euro-Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich und Italien sind dagegen Länder mit mittlerem Risiko. Als weitgehend risikofrei gelten unter anderem Finnland und Schweden. (…) Die Zahl einer Gesamtverschuldung Österreichs von 337,8 Prozent des Bruttoin_lands_produkts im Jahr 2060 klingt zwar auch beängstigend, doch ist sie im Vergleich mit anderen EU-Staaten relativ gut. Nach einem von der EU-Kommission am Mittwoch veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht läge Österreich damit in 51 Jahren immerhin an elfter Stelle. 16 Länder würden nach dieser Prognose eine höhere Staatsverschuldung aufweisen…
Die Presse v. 14.10.09
Man stelle sich vor: In 50 Jahren sind Schulden der öffentlichen Hand in Österreich so groß, daß alle Bürger des Landes mehr als drei Jahre umsonst arbeiten müßten, um den Schuldenberg abzutragen! Kann sich da irgendjemand vorstellen, daß wir 2060 ohne Crash erreichen?
Auf dem Weg zu neuen Rekordboni
Die schwelende Debatte über hohe Bonuszahlungen für Angestellte amerikanischer Banken und Wertpapierhäuser erhält neuen Zündstoff. Nach einem Bericht des Wall Street Journal können Banker an der Wall Street in diesem Jahr mit neuen Rekordboni rechnen. Die Schätzungen der Zeitung für die erwartete Vergütung bei 23 großen Banken, Hedge-Fonds und Vermögensverwaltern belaufen sich auf insgesamt rund 140 Milliarden Dollar.
Damit würden die Zahlen aus dem bisherigen Rekordjahr 2007 sogar um 10 Milliarden Dollar übertroffen. Für jeden einzelnen Mitarbeiter würde das eine durchschnittliche Entlohnung von 143 400 Dollar bedeuten. Im vergangenen Jahr hatten Wall-Street-Banken trotz der eskalierten Finanzkrise insgesamt 117 Milliarden Dollar gezahlt.
FAZ v. 14.10.09
Und wieder nichts aus einer Fehlentwicklung gelernt. Krisen werden dramatische medial aufbereitet, beklagt, aber kaum zum Anlaß für Lenrprozesse genommen. Ein sicherer Weg in Sackgassen.
Über die Wahrheit
Wo es keine Wahrheit gibt, wird alles sinnlos; es gibt keinen Unterschied zwischen Gut und Böse, keine Moral, keine Seinsordnung, keine hohe Bestimmung des Menschen, von Religion ganz zu schweigen. (…)
Es gibt jedoch die Wahrheit und der Mensch ist hingeordnet auf die Wahrheit. Dies bricht sogar im Menschen durch, der theoretisch ausdrücklich jede Wahrheit abstreitet. Zunächst widerspricht der Leugner der Wahrheit sich selbst, indem er für seine Leug- nung der Wahrheit Gültigkeit, d.h. Wahrheit beansprucht. „Auch die Aussage, daß es keine Wahrheit gibt, will wahr sein“ (Kardinal Scheffczyk). (…) Gäbe es keine Wahrheit, dann dürften wir den Mund nicht mehr aufmachen, denn mit unseren Worten wollen wir doch etwas feststellen, behaupten; wir wollen emstgenommen werden und erwarten, daß man an unserer Behauptung nicht zweifelt, nicht widerspricht. Mit alldem nehmen wir Wahrheit für unsere Worte in Anspruch.
Der Leugner jeder Wahrheit widerspricht sich nicht nur durch seine Worte, sondern auch durch sein Verhalten. Er erwartet wahre Informationen von der Presse, von Radio, Fernsehen, Internet. Er erwartet und verlangt Wahrheit von seiner Bank, vor Gericht; von den Mitmenschen, mit denen er zusammenlebt, zumal in der Gemeinschaft der Ehe. Niemand will getäuscht, angelogen werden. Wer betrogen wird, fühlt sich in seiner Personwürde verletzt.
PURmagazin 10/09
Als Argumentationshilfe für Diskussionen.