VISION 20002/2009
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Leserbriefe

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Kirchenkritik

Läßt man das Gekläff jener Randfiguren beiseite, die ohne oder wider besseres Wissen jede Gelegenheit dazu nutzen, die Kirche und insbesondere den Papst anzugreifen, so schmerzt umso mehr die Lieblosigkeit und Arroganz in den Wortmeldungen von Kirchen- Insidern. Sie tragen ihre Kritik offenbar im Bewußtsein der eigenen Fehlerlosigkeit vor, die dazu berechtigt (berechtigen würde) in einer fehlerlosen, vollkommenen Kirche zu leben.

Dabei muß uns allen klar sein, daß die Kirche (soweit wir getauft wurden) wir alle sind und Änderungen zum Besseren vor allem dann wirksam werden, wenn wir unseren eigenen Anteil an vielen Mißständen erkennen und so den Balken im eigenen Auge wahrnehmen.

Und würden wir das alle machen, dann hätte - vor diesem Hintergrund - die von den dazu berufenen Verantwortungsträgern zur rechten Zeit am rechten Ort vorgetragene berechtigte Kritik mehr Gewicht und Glaubwürdigkeit. Zumal andererseits durch das Mobilisieren von Abwehrkräften bei den “Schuldigen" eine Lösung (der Gläubige könnte sagen: das Wirken des Heiligen Geistes) behindert wird. Aber das würde von uns allen mehr Demut erfordern und Demut (Mut zum Dienen) ist offenbar keine Kategorie in unserer Seitenblickegesellschaft.

RegR. Ing. Josef Lunzer, Mistelbach, jolunzer@aon.at


Musik - viel zu laut

Ich war auf mehreren Karnevalsfeiern, habe das Feiern genossen und mich über die vielen kreativen Darbietungen und das Zusammensein mit den fröhlichen Menschen gefreut. Besonders hervorzuheben war die Showtanzgruppe Unkelbach gestern bei der Möhne Berkum: An die 20 Frauen mit gleichmäßig blonden Haaren und in weiß-türkiser Stewardessenkleidung, ausgerüstet mit feschen, einheitlichen Rollenkoffern, tanzten einen Flug von Unkelbach nach Washington mit Zwischenstop in Moskau und Dublin.

Aber mein eigentliches Thema: Die Lautstärke! Warum muß die Musik zum Feiern heutzutage immer so brüllend laut sein, daß einem nach kurzer Zeit die Ohren wehtun und man sich nur mit Mühe verständigen kann? Und vor allem: Warum muss man schon beim Kinderkarneval damit anfangen? Drei Kinder einer Bekannten, die ich zum Kinderkarneval mitgenommen hatte, standen nach kürzester Zeit mit den Fingern in den Ohren da. Ich gab ihnen Taschentuchstücke, die die größten Spitzen abpuffern (selbst steckte ich sie auch in die Ohren), so konnten sie bei der Feier dabeibleiben und sie doch noch genießen.

Ich würde gerne Gleichgesinnte suchen und eine Initiative für ohrenfreundliches (oder vielleicht gleich gesundheitsfreundliches - ohne so viel Alkohol?) Feiern starten. Ohrenärzte warnen schon länger vor den Folgen zu lauter Musik, die vor allem bei Jugendlichen bald zu beobachten sein werden. Als Freund auch klassischer Musik weiß ich, daß mit angepaßter Lautstärke die Qualität des Hörens deutlich zunimmt - von der erleichterten Möglichkeit, miteinander zu reden und sich nicht heiser zu schreien mal ganz abgesehen.

Almut Rosebrock, Rheinblick 1, D-53343 Wachtberg


Los vom Egoismus

Erlauben Sie mir, allen Menschen erfolgreiche 40 Tage gegen den Egoismus zu wünschen. Jeder noch so kleine Erfolg wird mit jener inneren Freude belohnt, die uns erahnen läßt, welches Glück uns die Erlösung durch Jesu Tod und Auferstehen beschert.

Gebhard Blesl, Ziegelstrasse 21w, 8045 Graz


Eine Wohltat und ein Gewinn

Herzlichen Dank für die Nachsendung der VISION 2000 an meine neue Adresse mit gleichzeitiger Übersendung des Sonderheftes “Esoterik". Ich nehme das zum Anlaß, ganz allgemein dafür zu danken, daß es diese Zeitung gibt, die mir seit Jahren eine Stütze für das Wachstum meines Glaubens ist. Ich schätze die gut recherchierten informativen Artikel, aus denen immer das Positive und die Freude am Glauben hervorscheinen.

Inmitten eines Wustes von teils polemischen und sogar hetzerischen Informationen ist Ihre Zeitung eine Wohltat und ein Gewinn. Bitte, legen Sie weiter von der Wahrheit Zeugnis ab!

Mag. Gertraude Vymetal, g.vymetal@aon.at


Brief aus Moldawien

Ich bin ein Leser von VISION und seit acht Jahre freue ich mich über die Zeitschrift, die ich regelmäßig in Moldova bekomme. Das ist möglich, dank Frau Monika Konradsheim, aus Hundsheim. Sie unterstüzt die Kosten, damit ich die Zeitschrift bekomme. Ich bin Priester und finde die Themen aus der Zeitschrift sehr aktuell und noch voll Mut. Ich danke herzlich allen, die für die Erscheinung der Zeitschrift sich bemühen.

PS: Moldavia ist ein Staat aus der ehemaligen Sowjetunion, gelegen zwischen Rumänien und der Ukraine.

Stefan Socaciu, Str. Musatinilor, 1, MD-2170 - Chinisau, Moldova


Noch einmal Humanae vitae

Mit großem Interesse habe ich die Debatte um Humanae vitae verfolgt und möchte zur Auseinandersetzung mit einem kritischen Leserbrief in VISION 1/09 noch folgendes anführen: Zum einen wurde geschrieben, daß das Leben mit der Natürlichen Empfängnisregelung schwierig sei und zum anderen, daß ein Ehepaar, welches keine weiteren Kinder mehr verantworten könne, auf Verhütungsmittel umsteigen dürfen sollte.

Mein Mann und ich leben mit der Natürlichen Empfängnisregelung (NER) schon fast ein Vierteljahrhundert. Es gibt nicht die Paare, bei denen NER gut läuft und die anderen, denen es Schwierigkeiten macht. NER ist eine Herausforderung - an alle, aber eine schöne! Ist nicht das ganze Leben eine Herausforderung? Wenn ich an das Berufsleben denke oder an den Sport. Genauso weiß jeder Schüler, dass er sich den Herausforderungen einer Prüfung stellen muss um weiter zu kommen. Gerade an den Herausforderungen wächst der Mensch. Und so ist es auch bei der NER.

(...)Gott macht nichts halb. Er schenkt die Fruchtbarkeit, aber auch eine Zeit der vollkommenen Unfruchtbarkeit. Das ist alles Biologie. Es ist erstaunlich, daß die Kirche das schon lange erkannt hat und bereits seit 1880 diesem Weg der natürlichen Empfängnisregelung positiv gegenüber steht. Papst Paul VI hat diese Haltung in Humanae vitae noch einmal ganz klar festgehalten. Aber sind unsere Seelsorger und Priester auf diesem Gebiet gut gerüstet?

Margret Weißenbach, margret.weissenbach@aon.at


Stärkt die Familien

Ihre Zeitschrift ist wirklich ein Gottesgeschenk für die heutige Zeit. Gerade als Familie ist es nicht immer einfach, den Glauben zu leben und deshalb sind wir froh, daß es Ihre Zeitschrift gibt! Es würde uns sehr freuen, wenn Sie uns ab sofort die Zeitungen zusenden könnten. Sollten Sie noch ältere Exemplare haben, in denen Familienthemen vorkommen, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns davon etwas zukommen lassen könnten.

Familie Matthias und Gabriele Specken, Bahnhofstr. 19, D- 86473 Ziemetshausen


Halbwahrheiten

Kürzlich hat Papst Benedikt XVI. die Exkommunikation von vier Bischöfen der Priesterbruderschaft Pius X. auf deren Bitte hin aufgehoben. Seitdem gibt es in den Medien heftige und unwürdige Angriffe auf den Papst. In Nachrichten und Kommentaren wird täglich mit verwirrenden Halbwahrheiten und gar Unwahrheiten eine falsche Darstellung vermittelt, auch mit erschreckender Unkenntnis.

Exkommunikation bedeutet: Ausschluß eines Kirchengliedes aus der religiösen Praxis der Gemeinschaft der Gläubigen, nicht aus der Kirche, da die Taufe ein unauslöschliches Merkmal einprägt. Der Papst hat der Bitte der vier Bischöfe in seelsorglicher Verantwortung entsprochen. Diese Bischöfe dürfen jetzt wie der Laie auch die Sakramente empfangen. Doch ihr bischöfliches Amt dürfen sie nicht ausüben. Sie dürfen auch keine Sakramente spenden, denn sie sind weiterhin suspendiert. (siehe auch S. 6-7, Anm.)

In den Medien wird den Leuten auch unterschwellig eine quasi antijüdische Einstellung des Papstes suggeriert. Aber es gibt kaum einen, der so intensiv um eine gute Beziehung zu den Juden bemüht ist, wie Papst Benedikt XVI. (...)

Immer wieder wird in der Diskussion auf die Fürbitte für die Juden in der Karfreitagsliturgie hingewiesen. Es wurde von einem bekannten Radiokommentator behauptet, das Zweite Vatikanische Konzil habe Fürbitten aus der Karfreitagsliturgie gestrichen und Papst Benedikt XVI. habe sie dann durch die Hintertüre wieder eingeführt.

Richtig ist: die Fürbitte für die Juden wurde nie aus der Liturgiefeier gestrichen. Wohl wurde sie mehrfach im Text verändert. Papst Johannes XXIII. hat zuerst 1962 eine Neufassung eingeführt. Dann bestimmte Papst Paul VI. mit der nachkonziliaren Liturgiereforrn 1970 wieder einen neuen Text. Im Februar 2008 fügte dann Papst Benedikt XVI. für die Karfreitagsliturgie im Tridentinischen Ritus auch eine neue Fürbitte für die Juden ein. Rabbiner Jacob Neusser äußerte sich verständnisvoll zu dem neuen Gebet. Er schrieb, es sei ein gutes Recht der Christen, für die Bekehrung anderer Menschen in ihrem Sinne zu beten, so wie das die Juden auch selbst, natürlich in einem anderen Sinn, tagtäglich praktizieren.

In diesem Gebet für die Juden geht es um die Bitte, daß auch die Juden Jesus Christus als Messias und Retter aller Menschen erkennen mögen. Dies ist nicht ein Affront gegen die Juden, sondern ein Akt der Liebe zu unseren älteren Schwestern und Brüdern, wie es Papst Johannes Paul II. einmal ausdrückte. Sollen wir nicht für die, die wir lieben, das Allerbeste wünschen, erhoffen und erbeten?

Pf. Johannes Ruhrmann, Zum Wahnenbusch 21, D-41812 Erkelenz


Hirntod

In Großbritannien, Belgien, Holland, Spanien, Österreich, der Schweiz und in den USA kann bereits nach einem Herzstillstand eine Organentnahme stattfinden, nicht erst nach dem sogenannten “Hirntod". Die Kölner Rundschau berichtete am 20.6.08 unter der Überschrift “Totgeglaubter erwacht im OP": In Paris war auf offener Straße ein 45jähriger Mann zusammengebrochen. Der Notarzt diagnostizierte “Herzstillstand". Er versuchte vergeblich, den Mann zu reanimieren. Nach der Einlieferung ins Kranknhaus wurden weitere 90 Minuten Wiederbelebungsversuche - ohne Erfolg - unternommen. Daraufhin gab man den vermeintlich Toten zur Organspende frei. “Doch auf dem OP-Tisch, als die Chirurgen ihre Skalpelle schon in der Hand hielten, begann der Mann wieder zu atmen." So konnte er in letzter Minute gerettet werden.

Weder die Diagnosen “Hirntod" noch “Herzstillstand" rechtfertigen die Organentnahme. Immer noch und weiterhin bleibt das 5. Gebot Gottes, des obersten Gesetzgebers, in Kraft, selbst wenn weltliche Gesetzgeber es erlauben.

Hildegard Bayerl, Engelbertstr. 21, D-81241 München

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