Schluchzen am Telefon. Es ist Benni, der nach der Schule anruft. Oje, denke ich, was ist passiert? “Nicht weinen, bin gleich da," ruf ich ins Handy, und versuche meinen jüngsten Enkel abzulenken, bis ich bei der Schule bin. Eine Mathematikschularbeit ist nicht so gut ausgefallen. Ich bin traurig, nicht wegen der Schularbeit, sondern weil ich Benni nicht so verzweifelt sehen kann.
Heute ist Benni-Tag, da gehen wir beide miteinander mittagessen, denn jede Woche treffe ich mich mit jedem meiner drei Enkel (16,12 und 9 Jahre) einmal allein zum Essen. Auch sonst gibt es, Gott sei Dank, oft Gelegenheit, sie unter der Woche oder am Wochenende zu sehen.
Unsere drei Enkel sind meine große Freude. Als Großmutter habe ich noch viel besser erkannt, welch großes Wunder und Geschenk ein Kind ist, wie herrlich abwechslungsreich das Leben mit diesen drei so unterschiedlichen Buben gelingen kann.
Bei den Mittagessen bekomme ich das Allerneuerste z.B. über Lehrer, die Schülerliga oder die Freunde zu hören, teile mit ihnen alle Freuden, allen Kummer und Ärger. Vor allem bei den beiden Jüngeren sprudelt es nur so heraus, kaum daß wir allein sind. Wie freue ich mich dann über ihr Vertrauen, ihre Natürlichkeit und Spontaneität. Gott und die Welt - von heute und gestern - werden da miteinander besprochen, analysiert. Die Burschen hören zu und lassen auch Korrekturen ihrer oft blindlings von Medien übernommenen Meinungen zu. Dieser, eine Generation überspringende Austausch zwischen Enkeln und Großeltern ist sehr fruchtbar für beide Seiten. Für mich eine Chance am Ball zu bleiben.
Apropos: nie hätte ich gedacht, daß Basketball und Fußball so spannend sein können. Und: Wie oft waren sie mir mit ihrer Liebe, ihrer Ritterlichkeit, ihrer Ursprünglichkeit und Zärtlichkeit Trost und Hilfe in schweren Zeiten!
Alexa Gaspari