Manchmal müssen wir Kleingläubigen durch Katastrophen und menschliches Leid daran erinnert werden, daß andauerndes Gebet wirklich zu Wundern führt, wie wir staunend im letzten Sommer während eines internationalen Sommerkurses in Wien erfahren durften.
Im Juli 2008 fand in Schloß Neuwaldegg in Wien unter meiner Leitung ein dreiwöchiger, intensiver Kurs zum Thema “Christlich-abendländische Kultur" statt. Eine internationale Gruppe von 35 Studenten aus 15 verschiedenen Ländern und 3 Professoren nahm daran teil. Der Kurs stellt einerseits eine intellektuelle Herausforderung dar, ist aber auch durch ein gemeinschaftliches Glaubensleben und Freundschaft geprägt. Wie bereits in den Jahren zuvor lief auch dieser Kurs mit großem Erfolg, und die Studenten profitierten sichtbar - sowohl persönlich als auch intellektuell.
Dem “high-life" folgte in der letzten Woche das große Erschrecken. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden meine Frau und ich durch lautes Geklopfe aus dem Schlaf gerissen. Wir erfuhren, daß fünf von unseren Studenten auf dem Weg von Salzburg nach Wien einen schrecklichen Verkehrsunfall hatten: Durch heftigen Regen und schlechte Sicht geriet das Fahrzeug ins Schleudern und prallte gegen eine Betonwand.
Die Unfallopfer wurden in die Spitäler von St. Pölten und Amstetten gebracht. Natalia war lebensgefährlich, Paul schwer und die drei anderen waren leicht verletzt. Meine Frau und ich fuhren sofort los. In St. Pölten wurde uns blitzartig klar: Natalias Leben hing an einem seidenen Faden.
In der Zwischenzeit ereignete sich etwas ganz Besonderes. Die Studenten fingen sofort an, eine Gebetskette aufzubauen und in der Hauskapelle eine 24stündige Anbetung zu organisieren. Über Internet wurden Studenten, die in den USA an Sommerkursen des Phoenix-Instituts teilnahmen, informiert und gebeten, für das Leben von Natalia zu beten. Absolventen und Freunde wurden weltweit mobilisiert und in die Gebetskette eingebunden.
Die Situation war ernst. Natalia lag im Koma, sie schwebte in Lebensgefahr, die gesamte linke Seite war gebrochen, Schulter, Becken und das Bein, über innere Verletzungen und den Zustand des Gehirns konnte man noch nichts sagen. Natalia war unbeschreiblich entstellt. Innerhalb von 24 Stunden beteten an die 300 Menschen auf drei Kontinenten um das Leben dieses jungen Menschen. Außerdem wurde zu einer weltweiten Spendensammlung aufgerufen, um den keineswegs wohlhabenden Eltern von Natalia den Flug von Bogota nach Wien zu finanzieren.
Eine unglaubliche Welle von Solidarität setzte schon wenige Stunden nach dem Unfall ein. Die Polizisten staunten bereits am Unfallort darüber, daß es nach so einem Aufprall nicht sofort Tote gegeben hat.
Wir waren trotz der schlechten Prognosen voll Zuversicht. Unser Gebet wurde erhört. Natalia öffnete nach drei Tagen Koma wieder die Augen, sie konnte nach drei Monaten das Krankenhaus verlassen und in ihre Heimat zurückkehren. Es war die Kraft des Gebets - nur sie, davon sind wir alle überzeugt -, die letztlich Heilung gebracht hat. Dieses große Wunder hat aber auch viele kleine zwischenmenschliche Wunder nach sich gezogen.
Christus siegt immer, wenn wir ihm nur die Gelegenheit dazu geben!
Christiaan Geusau
Anmeldungen
Weitere Informationen über das “Phoenix Institute Europe Foundation", 1997 gegründet, um jungen Leuten einen tieferen Einblick in die geistigen Traditionen der christlich-abendländischen Kultur zu vermitteln, finden Sie unter: www.phoenixinstituteeurope.org
Die Bewerbungsfrist für den Sommerkurs 2009 auf Schloß Neuwaldegg in Wien läuft noch. Interessierte Studenten sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Näheres:
+43 (0) 664/101 7708,