VISION 20002/2024
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Ich entschied mich für mein Kind

Artikel drucken Über die Bewegung „40 Tage für das Leben“ (Julia Huber)

„40 days for life“– eine in den USA entstandene, mittlerweile internationale Bewegung, die erfolgreich gegen das Unwesen der Abtreibung kämpft. Seit drei Jahren wird auch in Österreich konsequent 40 Tage lang vor Abtreibungskliniken gebetet. Im Folgenden ein Bericht über die heurige Aktion:

 
„Jugend für das Leben“: 40-tägiges
Gebet für das Ende der Abtreibung
 

Sie haben sie vielleicht schon mal gesehen. Möglicherweise sind Sie bereits den verkehrsreichen Mariahilfer Gürtel in Wien entlanggefahren und haben trotz der Eintönigkeit, die die breite Straße erzeugt, aus dem Blickwinkel etwas Ungewöhnliches wahrgenommen. Unscheinbar und doch vielen ein Dorn im Auge stehen oder sitzen sie allein, zu zweit oder zu dritt da auf dem Grünstreifen vor einem ebenso unscheinbaren Gebäude. Sie halten – was für eine Seltenheit – Rosenkränze in der Hand oder Schilder und sie machen etwas, das der Öffentlichkeit völlig fremd geworden ist: Sie beten.
40 Tage lang, 8 Stunden pro Tag beten sie – und der Grund ist das unscheinbare Gebäude in der Nähe des Westbahnhofs: Es handelt sich dabei um die Abtreibungsklinik des Dr. Christian Fiala.
Zweimal im Jahr, im Herbst und im Frühling, findet die Kampagne seit 2021 statt, dieses Jahr von 14. Februar bis 24. März 2024. Initiiert wurde sie von der „Jugend für das Leben“, ein Verein, der sich für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzt.
In diesem Licht steht auch die Gebetsvigil: Durch beständiges Gebet und durch die Anwesenheit vor den Abtreibungskliniken möchten die vielen Freiwilligen ein Zeichen gegen die Menschenrechtsverletzung setzen, die bei jeder Abtreibung geschieht: Die Tötung eines ungeborenen Kindes.
Es geht aber auch darum, den Frauen, die oft noch unentschlossen in eine Abtreibungsklinik gehen, zu zeigen, dass ihnen jemand in dieser schwierigen Situation beisteht. Auch für das Klinikpersonal und für den Abtreibungsarzt wird Fürbitte beim Heiligen Geist gehalten, um sie zur Umkehr zu bewegen.
Die Umstände sind bei weitem nicht die günstigsten: Die Beter setzen sich nicht nur Regen, Schnee und Sturm, sondern auch häufig den Anfeindungen und Beschimpfungen durch Passanten aus.
Vermehrt haben sich in letzter Zeit auch die Einschüchterungen durch Herrn Fiala selbst. Dem Abtreibungsarzt sind offensichtlich die gut sichtbaren Schilder mit Aufschriften, wie „Es gibt Alternativen“ oder „Du bist nicht allein“ nicht willkommen, weshalb er sie bereits mehrmals beseitigen ließ.
Umso größer aber ist dann die Freude über positive Erlebnisse: Während Frau H. einmal vor einem Jahr mit zwei anderen am Mariahilfer Gürtel betete, kam eine Frau mit einem Rucksack voller Süßigkeiten, die sie den Betern schenkte. Sie bestärkte die Beter in ihrem Tun, denn sie hätte sich auch gewünscht, dass jemand für sie gebetet hätte, als sie vor einigen Jahren ungeplant schwanger war. Auf Nachfrage erklärte Frau H., nun sei alles gut und, dass sie mit ihren vier Kindern glücklicher nicht sein könnte.
Eine ähnliche Erfahrung machte Dipl. Ing. Werner Hebling, als er vor einigen Jahren mit Schwester M. vor der Abtreibungsklinik „pro:woman“ am Fleischmarkt betete. Sie waren gerade in eine Andacht vertieft, als eine Frau aus der Klinik auf sie zukam, Herrn Hebling schweigend einen Zettel in die Hand drückte und gleich darauf verschwand.
Aus Angst, der Wachmann, der vor der Eingangstür postiert war, könnte ihm den Zettel entreißen, steckte er diesen schnell in seine Hosentasche. Später las er überrascht und überwältigt vor Freude: „Danke, dass Sie da stehen. Ich habe mich für mein Kind entschieden.“
Weltweit gibt es ebenfalls große Erfolge, wie die Aufhebung von „Roe v. Wade“ in den USA, wodurch einige amerikanische Staaten ihre Abtreibungsgesetze verschärften und damit vielen tausenden Babys jährlich das Leben retten.
Die internationale „40 days for life“-Kampagne leistet dazu einen wichtigen Beitrag: Stolz kann sie auf 148 geschlossene Abtreibungskliniken, 256 bekehrte Klinik-Mitarbeiter und 24.211 gerettete Leben blicken. Auch in Wien hat die Klinik am Fleischmarkt, wo zweimal die 40-Tage-Aktion stattfand, bereits geschlossen. Der Kampf um die Rechte Ungeborener ist damit zwar noch lange nicht vorbei und bei der hohen Zahl von jährlich 73 Millionen Abtreibungen weltweit (laut WHO) wirken die Erfolge klein, doch geben die vielen Lebensschutzaktivisten ihre Hoffnung und ihren Elan nicht auf. Denn sie wissen: Auch Goliath wirkte verglichen mit David unbesiegbar groß.




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